Internetausbau in Bornheim Kooperation ist unter Dach und Fach
BORNHEIM · Der Internetausbau kann beginnen: Am Dienstagabend hat der Verwaltungsrat des Bornheimer Stadtbetriebs (SBB) nicht-öffentlich dem Kooperationsvertrag mit dem Kölner Telefon- und Internetanbieter Netcologne zugestimmt.
Damit sollen in der Vorgebirgskommune möglichst in zwei Jahren flächendeckend Bandbreiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) erreicht werden. Perspektivisch könnten Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s möglich sein - dank einer speziellen Technik, für die sich der Internetanbieter allerdings die Kabelverzweiger sichern muss.
Bislang kommen laut dem TÜV Rheinland nur 13 Prozent der Bornheimer Haushalte auf Bandbreiten bis zu 50 Mbit/s (Stand Ende 2013), den meisten Nutzern stehen lediglich zwei Mbit/s zur Verfügung. Problemgebiete sind laut Bürgermeister Wolfgang Henseler vor allem Bornheim-Zentrum, Walberberg, Waldorf, Dersdorf und Sechtem. Darunter leiden vielerorts auch die Firmeninhaber. "Wir haben großen Handlungsbedarf in der Stadt", sagt Henseler.
Die Zusammenarbeit mit dem Internetanbieter sieht nun folgendermaßen aus: Der Bornheimer Stadtbetrieb errichtet die notwendige Infrastruktur, Netcologne ist für die technischen Aspekte zuständig und zahlt im Gegenzug eine Pacht, um die Leitungen nutzen können. Um einen schnellen und möglichst günstigen Ausbau zu gewährleisten, wolle der Stadtbetrieb die Leitungen durch das Abwasser-Kanalnetz führen, es stünden aber auch Tiefbauarbeiten an, sagt Henseler.
"Wir machen immer den ersten Schritt, und Netcologne zieht dann hinterher." Sukzessive werde so das Netz ausgebaut und die städtische Infrastruktur erheblich verbessert. Welche Gebiete als erstes an der Reihe sind, dazu konnte Henseler nichts sagen.
Für den Ausbau nimmt der SBB zunächst einen großen Batzen Geld in die Hand: Die Investitionen liegen laut Henseler bei etwas mehr als 3,5 Millionen Euro. Der Einsatz soll aber über einen Zeitraum von 18 Jahren von Netcologne refinanziert werden - unabhängig von der erfolgreichen Vermarktung der Internetanschlüsse. Henseler: "Wir hoffen natürlich, dass die Leitungen danach auch noch genutzt werden. Dann machen wir ein kräftiges Plus."