Mit seinem Wechsel nach Bonn gibt Burghof seine Ämter auf. Neuer Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich soll Jörg Stockem werden, der zurzeit noch in der Gemeinde Sankt Margaretha in Brühl als Kaplan tätig ist. Bei der nächsten Priesterratssitzung des Erzbistums Köln nächste Woche in Bad Honnef werden alle Dechanten über die Nachfolge Burghofs als Kreisdechant beraten.

Kommt es zu einer personellen Empfehlung, wird diese Kardinal Meisner zur Entscheidung vorgelegt. Der gebürtige Wipperfürther Burghof verlässt Hersel nach 35 Jahren mit gemischten Gefühlen. "Auf der einen Seite freue ich mich auf die neue Aufgabe", sagt er, "ich werde wieder mehr Zeit für die Seelsorge haben und mich weniger um Schulungen und Organisation kümmern müssen".

Auf der anderen Seite sei er traurig, denn in Hersel habe er sehr viele engagierte Menschen kennengelernt: "Ich nehme viele gute Erinnerungen mit." Es sei eine reizvolle Aufgabe, den jungen Männern, die das Priesteramt anstrebten, auf ihrem "inneren Weg" Hilfe anzubieten. Er möchte ein guter Zuhörer sein, um den Studenten dann auch gute Ratschläge geben zu können. Etwa dann, wenn sie von Zweifeln geplagt seien, ob der eingeschlagene Weg der richtige sei.

Von seiner Gemeinde in Hersel verabschiedet sich Burghof nach der Messe am Sonntag, 14. Juli. An diesem Tag gehen 35 Jahre voller Veränderungen zu Ende. In Burghofs Ära wurden die Kirche, das Pfarrhaus, das Pfarrheim und der Kindergarten renoviert. "Unsere Gebäude sind gut in Schuss", ist er denn auch zufrieden.

Dagegen hat nach seiner Beobachtung die Bindung vieler Menschen zur Kirchengemeinde nachgelassen. "Der christliche Glaube ist besonders für viele jüngere Menschen nicht mehr so selbstverständlich wie das früher der Fall war", sagt er. Nun hofft Anno Burghof, dass mit der neuen Aufgabe auch der Stress ein wenig nachlässt und er wieder mehr Zeit für sein Hobby Wandern hat. Der Sommerurlaub im Schwarzwald ist jedenfalls schon gebucht.