Ausstellung in Roisdorf Figuren aus Lego und Lebkuchen

Bornheim-Roisdorf · In Roisdorf sind am Wochenende außergewöhnliche Krippen zu sehen. Auch Exemplare aus Südfrankreich sind dabei.

Wilfried Schwarz (links) und Ernst Gierlich legen letzte Hand an die Wandelkrippe in der St. Clara-Kirche in Roisdorf.

Wilfried Schwarz (links) und Ernst Gierlich legen letzte Hand an die Wandelkrippe in der St. Clara-Kirche in Roisdorf.

Foto: Stephan Faber

Seit 30 Jahren stellt die Krippenabteilung der Heimatfreunde Roisdorf rund um Wilfried Schwarz zur Adventszeit eine große Ausstellung mit über 50 Exponaten zusammen. Nach zwei Jahren hinter Glas können an diesem vierten Adventswochenende im Pfarrheim St. Clara an der Heilgersstraße in Roisdorf die Besucherinnen und Besucher wieder viele Krippen bewundern.

„In der Pandemie mussten wir die großen Fenster des Pfarrheims als Schaufenster nutzen, um trotz aller Widrigkeiten die Krippenausstellung stattfinden zu lassen“, sagt Wilfried Schwarz, der im 13. Jahr als Leiter die alljährliche Veranstaltung betreut. „Ich freue mich jetzt wieder auf den direkten Kontakt mit den Menschen und vor allem auf die Gespräche rund um das Thema.“ Schwarz ist von Anfang an dabei, zunächst als Aussteller, später als koordinierende Hand. Er gilt als „krippenverrückt“. „Als ich einmal mit einer Pilgergruppe auf der Rückreise von Assisi in Italien einen Zwischenstopp in Brixen eingelegt habe, musste ich unbedingt 30 Minuten vor unserer Weiterfahrt noch schnell ins dortige Krippenmuseum gehen.“

Figuren aus Lebkuchen und Lego

Waren es zunächst nur Familien aus dem Vorgebirge, die ihre privaten Sammlungen mitbrachten, so kommen mittlerweile Darstellungen rund um die Geburt Jesu in Bethlehem aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis und Köln. Und so findet man die Heilige Familie nicht nur in den traditionellen Formen, sondern auch mal als frisch gebackene Figuren aus Lebkuchen oder als Lego- und Playmobilmodelle.

„Es muss nicht immer alles traditionell oder theologisch stimmig sein“ sagt Ernst Gierlich, Vorsitzender der Heimatfreunde Roisdorf. „Die Heilige Familie und das Jesuskind sollten dabei sein, der Rest muss vom Herzen kommen.“ Und so können auch mal die Heiligen Drei Könige mit dem SWB-Bus zur Geburtsstätte anreisen, die passenderweise in einer Bushaltestelle liegt. Wilfried Schwarz kann auf einen eigenen Fundus von 70 Krippen zurückgreifen. Darunter auch Figuren aus der Provence, sogenannte Santons, in einer südfranzösischen Dorfstraßen-Szenerie. Besonderheit hier: Jede Figur trägt eine Zutat bei sich, die zum traditionellen Weihnachtsessen gehört. Die Krippe war ein Geschenk seiner Familie zum 50. Geburtstag.

Der Aufbau der Ausstellung beginnt immer am Donnerstag vor dem vierten Advent. Im Idealfall drapiert jeder Inhaber seine Krippe selbst. „Der Seniorchef der Bäckerei Nelles kam einmal mit drei Leuten und war dann über drei Stunden lang beschäftigt“, erinnert sich Schwarz. „Zum Schluss musste sogar der Weihnachtsbaum noch versetzt werden.“ Aber es gibt auch Aussteller, die mit weniger Platz auskommen. „Die kleinste Krippe passte auf einen Bierdeckel.“

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