Nach GA-Aufruf Kritik an Einbahnregelung und Parkplatzmangel in Bornheim

Bornheim · Bornheimer zeichnen ein überwiegend negatives Bild von der Königstraße und dem Peter-Fryns-Platz, denen es ihrer Meinung nach an Aufenthaltsqualität fehle.

 Blick auf die Königstraße und den Peter-Fryns-Platz.

Blick auf die Königstraße und den Peter-Fryns-Platz.

Foto: Matthias Kehrein

Wie bewerten Sie die Königstraße und den Peter-Fryns-Platz? Die Antworten auf die vom General-Anzeiger in einem Artikel gestellte Frage zeichnen ein mehrheitlich negatives Bild des Bornheimer Zentrums. Anlass des Aufrufs war eine Initiative von CDU und FDP für einen runden Tisch zur Nachbetrachtung des Umbaus der Königstraße mit Vertretern von Verwaltung, Politik und des Gewerbevereins. Ziel soll eine Belebung des Ortszentrums sein.

In diesem sieht Leser Harald Vianden aktuell nur Schwächen. „Es fehlen attraktive Geschäfte und eine Außengastronomie“, schreibt er dem GA. Und: „Der größte Fehler war aber, die Königstraße zur Einbahnstraße umzubauen.“ Gerfried Fischer aus Hersel meint, dass es im Bornheimer Zentrum „seit der letzten Verunstaltung“ für Nichtanwohner schwer bis unmöglich sei, einen zentrumsnahen Parkplatz zu finden. Die Parkplätze am Servatiusweg und auf der Königstraße seien meist sehr voll. „Nunmehr habe ich meine Besuche in Bornheim-Stadt auf das allernotwendigste beschränkt.“ Weiter stellt er fest: „Leider wurde bei der Planung übersehen, dass die Sparkasse wie auch alle anderen Banken die Funktion eines Publikumsmagneten verloren haben.“

Auch Susanne Rebel spricht in ihrer E-Mail an den GA das Parkproblem an. Die wenigen Parkplätze seien gefühlt dauerzugeparkt. „Selbst wenn man gewillt ist, im Ort etwas zu kaufen, dann scheitert es daran, dass man sein Auto nicht loswird, ohne weitere Strecken zu laufen.“ Auch kritisiert Rebel die Einbahnregelung. „Die Straße ist ohne Frage schön geworden, aber Bornheim war immer ein Durchgangsort, wovon die Geschäfte profitiert haben.“

Thorsten Pulskamp hingegen findet: „Die Umgestaltung der Königstraße gefällt mir sehr gut, die Aufenthaltsqualität hat sich stark erhöht, und man muss sich nicht mehr schämen, wie dörflich und heruntergekommen es vorher ausgesehen hatte.“ Seiner Meinung nach fehlt ein Angebot für Junge und Junggebliebene. „Optimaler Standort wäre der Peter-Fryns-Platz, da auch hier eine großzügige Fläche für die Außengastronomie vorhanden wäre“, so Pulskamp. Auch eine Kombination von Kneipe und Kino „im kleinen, aber feinen Stil“ mit zum Beispiel Vorführungen an bestimmten Tagen wäre für ihn eine Bereicherung.

Denkbar wären eine Boule-Bahn, Spielgeräte für Kinder und Stadtgrün

Karl Gail kritisiert, dass die Verantwortlichen bei der Stadt und dem beauftragten Planungsbüro im Vorfeld der Umgestaltung nicht auf die Bürger und Gewerbetreibenden gehört haben. „In der Planungsphase wurde bei allen Versammlungen immer von den Geschäftsleuten gewarnt und auf den Verlust der Kaufkraft hingewiesen“, stellt er fest. Gail moniert den Parkplatzmangel, die Umgehung durch den Servatiusweg und die Umgestaltung des Peter-Fryns-Platzes: „Jetzt hat Bornheim einen toten Platz.“

Julian Meyer-Kossert vergleicht den Peter-Fryns-Platz mit dem Moltkeplatz in Bad Godesberg. Diesen hatte der Geograf, der jetzt in Bornheim wohnt, in seiner Diplomarbeit 2009 untersucht (der GA berichtete). „Dass der Fryns-Platz ein Rohrkrepierer ist, hätte ein vorausschauender Planer schon früher erkennen müssen“, meint Meyer-Kossert. Der Platz leide darunter, dass es keine Möglichkeit gebe, dort stehenzubleiben, sich hinzusetzen oder anderweitig zu verweilen. Laut Meyer-Kossert könnte man den Platz beleben, was aber Geld kostet beziehungsweise arbeitsintensiv wäre. So könnte die Fläche etwa durch eine Boule-Bahn, Spielgeräte für Kinder, besser aufgestellte Bänke und Stadtgrün aufgewertet werden. Andere Ideen wären die Ansiedlung eines Cafés oder eine Lichtinstallation mit warmem Licht.

Ebenso meint er, dass ein Markt am Samstag ein besserer Versuch sei als am Donnerstag. „Wenn man diesen an für sich schönen Ort der Stadt nicht baulich verändert, wird auch dieser Platz in zehn Jahren noch leer sein“, glaubt Meyer-Kossert. Und: „Der Peter-Fryns-Platz hat Potenzial, aber bitte lasst uns nicht zu lange nur nach Lösungen suchen und diskutieren, sondern vor allem einfach mal etwas verändern.“

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