Verkehr zwischen Wesseling und Bonn Kritik an geplantem Zehn-Minuten-Takt der Linie 16

Bornheim · Die Wählergemeinschaft ABB kritisiert den Bornheimer Ratsbeschluss zur Angebotserweiterung der Stadtbahnlinie 16. Sie befürchtet ein Verkehrschaos an der Kreuzung in Hersel.

Die Aktiven Bürger Bornheim (ABB) machen weiter gegen die Taktverdichtung auf der Linie 16 mobil. Wie die Wählergemeinschaft mitteilt, hat sie 2000 Flugblätter in Uedorf und Hersel verteilt. In diesen weist sie auf das Problem hin, das eine Verdichtung aus Sicht der ABB mit sich bringt.

Wie berichtet, hatte sich der Bornheimer Rat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass die Linie 16 auch zwischen Wesseling und Bonn in den Hauptverkehrszeiten alle zehn Minuten fahren soll – also auch durch die Bornheimer Rheinorte Hersel, Uedorf und Widdig. Zwischen Wesseling und Köln gibt es diesen Zehn-Minuten-Takt bereits.

Allerdings ist die Stadtbahnlinie auch im südlichen Abschnitt vor allem in den Hauptverkehrszeiten stark ausgelastet. Einzig ABB-Ratsherr Paul Breuer hatte dagegen gestimmt. Dafür votierte Breuer – wie der Rest des Rats – hingegen für einen 30-Minuten-Takt auf der Linie 16 in den Abendstunden sowie für einen durchgehenden 30-Minuten-Takt an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen bis etwa 20 Uhr auf der Stadtbahnlinie 18.

"Rücksicht auf Autoverkehr"

Wie die ABB auf dem Flugblatt erklären, seien sie nicht gegen Verbesserungen auf der Linie 16. „Eine Erhöhung der Taktdichte der Linie 16 muss jedoch auch mit Rücksicht auf die Folgen des Autoverkehrs erfolgen. Die erheblichen Auswirkungen der Taktverdichtung auf den Autoverkehr an der Bahnschranke kann man nicht einfach ignorieren“, heißt es weiter. Die ABB beziehen sich auf die Kreuzung Elbestraße (L 300), Roisdorfer Straße (L 118), Moselstraße.

Bei geschlossener Schranke kommt es an der Stelle schon jetzt mitunter zu langen Staus. Die ABB befürchten eine weitere Verschärfung der Situation, wenn die Schranke noch häufiger geschlossen ist. Dieser Umstand wurde in der Tat auch in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung diskutiert. Dieser hatte einen Tag vor dem Stadtrat getagt und die Entscheidung des Rats zu den Angebotsverbesserungen vorbereitet.

Im Ausschuss hatte sich unter anderem der Herseler Ratsherr Rüdiger Prinz (CDU) für die Taktverdichtung ausgesprochen – trotz der Situation an der Kreuzung. „Vielleicht kann ja so Druck auf übergeordnete Gremien ausgeübt werden, damit sich an der Kreuzung was tut. Meinetwegen könnte es sogar einen Rückstau bis auf die Autobahn geben“, hatte Prinz in der Sitzung gesagt.

Auf ihrem Flugblatt sprechen sich die ABB dafür aus, die Haltestelle der Linie 16 „in den Untergrund zu verlegen“, die Abbiegerspuren auf der L 300 zu verlängern und die Ampelschaltung zu erneuern. „Dann erst kann aus unserer Sicht eine Taktverdichtung der Linie 16 ohne katastrophale Auswirkungen auf den umliegenden Autoverkehr in den Hauptverkehrszeiten erfolgen“, heißt es weiter.

Wie berichtet, kann die Taktverdichtung auf der Linie 16 sowieso noch nicht zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 erfolgen. Zwar haben Bornheim, Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis entsprechende Beschlüsse gefasst, die Stadt Wesseling aber nicht. Dort will man sich noch mit den damit verbundenen Mehrkosten auseinandersetzen.

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