Bahnhof Roisdorf Lärmschutzwände in Bornheim kommen später

Bornheim-Roisdorf · Die Deutsche Bahn hat angekündigt, im Bereich des Bahnhofs zwei Weichen bis zum Sommer zu sanieren. So sollen kurzfristig Lärm und Vibration gedämpft werden. Der Bau der Lärmschutzwand soll indes verschoben werden.

Es tut sich was in Sachen Lärmschutz am Roisdorfer Bahnhof. Wie Roisdorfs Ortsvorsteherin und Bornheims CDU-Chefin Gabriele Kretschmer mitteilt, habe die Deutsche Bahn angekündigt, im Bereich des Bahnhofs zwei Weichen bis zum Sommer in zwei Schritten zu sanieren. So sollen zunächst Arbeiten an den sogenannten Herzstücken durchgeführt werden. Herzstücke beziehungsweise Herzstückspitzen sind Elemente im Weichenbau, in denen die beiden inneren Schienen zusammenlaufen.

Durch diese Maßnahme sollten nach Einschätzung der Bahn schon kurzfristig der Geräuschpegel und die Vibrationen gedämpft werden, so Kretschmer weiter. Beides sei seit Langem für die Anlieger aus der Mainzer Straße und Güterbahnstraße ein Ärgernis. Im Juni soll dann nach Mitteilung der Bahn die Lage der Weichen durch Stopfarbeiten optimiert werden.

Ein Bahnsprecher bestätigt auf Anfrage die Aussagen Kretschmers. „Es werden Schleifarbeiten im Rahmen der Instandhaltung im Bereich Roisdorf durchgeführt“, teilt er mit: „Durch die schleiftechnische Bearbeitung der Herzstücke wird deren Geometrie wieder exakt und millimetergenau an das Regelmaß angepasst.“ Dies führe „erfahrungsgemäß“ zu einer Verringerung der Lärmentwicklung beim Befahren der Weichen, so der Bahnsprecher weiter. Die Arbeiten sollen nachts erfolgen, wenn nur wenige Züge auf der Strecke unterwegs sind.

Nachhaltige Lärmsanierung

Sie verfolge seit Langem das Ziel „einer nachhaltigen Lärmsanierung im Roisdorfer Bahnhofsbereich an der Seite der Anwohner, die durch die Geräuschkulisse und die Erschütterungen des Bahndurchgangverkehrs erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden“, teilt Kretschmer weiter mit. Dazu stehe sie in enger Abstimmung mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Oliver Krauß. Dieser hat laut Kretschmer den Roisdorfer Lärmsanierungsbedarf Ende Februar erneut bei Werner Lübberink, NRW-Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn, angemeldet.

Beide Politiker warnen allerdings vor zu weitgehenden Erwartungen: „Dass sich die Bahn mit der Arbeit an den Weichen in Roisdorf bewegt, ist ein Erfolg des kontinuierlichen gemeinsamen Einsatzes“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Zufrieden könne man aber erst sein, wenn man beim Lärmschutz entlang der DB-Strecke dauerhaft eine Entlastung für die Anwohner erziele. Kretschmer und Krauß schließen nicht aus, dass eine effektive Lärmsanierung möglicherweise nur durch einen völligen Ersatz der Weichen erreicht werden kann. Aber auch dies sei dann nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Entscheidend sei vielmehr der seit Langem geforderte Bau von Schallschutzwänden.

Wie berichtet, ist eine rund 1500 Meter lange Lärmschutzwand von der Heussstraße in Roisdorf bis kurz vor den Bahnübergang am Herseler Weg in Alfter geplant. Vom Übergang in Alfter soll eine knapp 340 Meter lange Wand bis hinter den Wendehammer am Buschdorfer Weg reichen. Auf der anderen Seite der Schienen soll in Höhe der Mörnerstraße eine rund 535 Meter lange Wand vom Fußweg, der vom Maarpfad abgeht, bis rund 100 Meter hinter der Unterführung Herseler Straße verlaufen. Die Wände sollen in Grau- und Grüntönen gehalten sein. Die Abschnitte am Roisdorfer Bahnhof sowie an den Unterführungen an der L118 und am Widdiger Weg werden transparent gestaltet. Für die insgesamt 2,4 Kilometer langen Wände werden rund 3,7 Millionen Euro aus einem freiwilligen Programm des Bundes veranschlagt.

Baubeginn verschoben

Bislang war davon die Rede, dass Ende 2018 mit dem Bau begonnen wird, der sich dann bis ins Jahr 2019 ziehen sollte. Nun habe die Bahn die Wände erst für 2019/2020 in Aussicht gestellt, teilen Kretschmer und Krauß weiter mit. Eine am Montag gestellte Anfrage des General-Anzeigers zum veränderten Zeitrahmen für den Bau der Lärmschutzwände konnte die Bahn bis zum Redaktionsschluss am Mittwoch nicht beantworten.

Doch auch die Schallschutzwände entlang der Bahnstrecke würden bei einigen Häusern nach Einschätzung von Kretschmer den zusätzlichen Einbau von Schallschutzfenstern im Rahmen passiver Schallschutzmaßnahmen wohl nicht entbehrlich machen. „Jetzt kommt es darauf an, dass wir vonseiten der örtlichen Politik gegenüber der Bahn die Einhaltung des angekündigten Zeitfensters beharrlich verfolgen, so die Roisdorfer Ortsvorsteherin.

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