Europaschule Bornheim Lehrer, Schüler und Eltern feiern Jubiläum mit einer Woche Festprogramm

BORNHEIM · Facettenreich, lebendig, kreativ und demokratisch. Mit diesen "Charaktereigenschaften" antwortet Christoph Becker auf die Frage nach dem Profil der Europaschule Bornheim.

 Stolz auf "ihre" Europaschule: Schulleiter Christoph Becker (links) und sein Stellvertreter Andreas Kreutzer.

Stolz auf "ihre" Europaschule: Schulleiter Christoph Becker (links) und sein Stellvertreter Andreas Kreutzer.

Foto: Wolfgang Henry

"Diese wirken sich auf alle Bereiche in unserer Einrichtung aus", fügt der Schulleiter hinzu. Zum Beispiel der demokratische Aspekt. In einer 2009 eingerichteten Zukunftswerkstatt machen sich Lehrer, Schüler und Eltern gemeinsam Gedanken über die Zukunft der Schule, etwa zur Verbesserung des Unterrichts, zu Gesundheitsaspekten im Schulleben oder zur Vernetzung nach außen.

Bis 2015 solle das Projekt dauern, erläutert Becker, der seit 20 Jahren mit der Schule verbunden ist und nach einem kommissarischen Jahr seit 2009 die Einrichtung an der Goethestraße leitet. Aber jetzt wird erst einmal gefeiert. Mit einer Festwoche begeht die Europaschule ihr 25-jähriges Bestehen. 1989 öffnete sie ihre Tore. Damals noch unter dem Namen "Gesamtschule Bornheim". 1996 hieß die Einrichtung eine kurze Zeit "Schule Europas", seit 1997 trägt sie den Namen "Europaschule Bornheim".

"Europa findet im Unterricht statt", sagt der stellvertretende Schulleiter Andreas Kreutzer, der seit 2010 an der Schule ist. So spielten etwa die Fremdsprachen eine große Rolle. Europäische Themen könnten aber in jedem Fach stattfinden, fügt Becker hinzu. "Nehmen sie etwa die Naturwissenschaften. Wenn dort beispielsweise über regenerative Energien gesprochen wird, ist das ein zutiefst europäischer Gedanke." Wie Kreutzer wiederum findet, zeige sich der europäische Gedanke in der Toleranz und Offenheit, die in der Schule gepflegt werde. Auch im Verhältnis zu den Partnerschulen in acht Ländern.

Zu den Höhepunkten im Schulleben gehört die alle zwei Jahre stattfindende Verleihung des "Bornheimers" - "an eine Persönlichkeit, die sich in besonderer Weise um pädagogische Themen in der Öffentlichkeit bemüht und hier bahnbrechend gearbeitet hat, wie es auf der Internetseite der Schule heißt. Die Liste der bisherigen Preisträger kann sich sehen lassen. Unter anderem wurden die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, der Violinist und Dirigent Yehudi Menuhin, die Politikerin Lea Rabin und jüngst EU-Parlamentspräsident Martin Schulz geehrt.

Aktuell unterrichten an der Europaschule 140 Lehrer genau 1506 Schüler. Davon auch einige mit besonderem Förderbedarf. Für Schulleiter Becker ist die Inklusion eines der Zukunftsthemen, nicht nur für seine Schule. "Ich hoffe, dass sich in den kommenden Jahren die Rahmenbedingungen dafür besser gestalten." Auch dürfe es am Ende kein "Zwei-Säulen-Modell" in der Schullandschaft geben, bei dem eine Säule inklusionsfrei ist. In der Architektur der Schule sticht die "Oase" hervor.

1995 wurde der Rundbau bezogen, der als Begegnungs- und Veranstaltungsort dient. Weitere Baumaßnahmen stehen 2015 an. Ein neues Gebäude soll mehr Platz für die gymnasiale Oberstufe, die Ganztagsbetreuung und die Inklusion bieten. "Im Moment sind wir räumlich sehr beengt", sagt Becker. Mit Blick auf die bisherigen 25 Jahre sind Becker und Kreutzer stolz darauf, dass sich die Europaschule etabliert hat. "Ich habe die Hoffnung, dass wir auch weiterhin Schüler dazu befähigen, die Autoren ihres Lebens zu sein, also ein selbstbestimmtes Leben zu führen", sagt Becker.

Mehr Informationen im Internet unter www.europaschule-bornheim.de

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