Dreikönigstreffen in Bornheim Lindner stimmt die Liberalen auf das Doppelwahljahr ein

Bornheim · Der FDP-Bundesvorsitzende ist Gastredner beim Empfang der Rhein-Sieg-Liberalen im Bornheimer Rathaus. Lindner: "Bildungspolitik ist ein einziger grüner Scherbenhaufen".

 FDP-Kreisvorsitzender Jürgen Peter (l.) überreichte Christian Lindner einen Karton mit ausgewählten Produkten aus der Region.

FDP-Kreisvorsitzender Jürgen Peter (l.) überreichte Christian Lindner einen Karton mit ausgewählten Produkten aus der Region.

Foto: Axel Vogel

Politisch verwöhnt wurde die FDP in den vergangenen Jahren eher selten. Umso überwältigter zeigten sich die Organisatoren des traditionellen Dreikönigstreffens des FDP-Kreisverbandes und der liberalen Kreistagsfraktion von dem großen Andrang, der am Sonntagabend im Ratssaal des Bornheimer Rathauses herrschte.

„Dass die Stühle nicht ausreichen, ist in der Vergangenheit eher selten vorgekommen. Also werten wir diese Tatsache als gutes Zeichen für das Jahr 2017“, sagte Karl-Heinz Lamberty, Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion, mit Blick auf die anstehenden Wahlen zum nordrhein-westfälischen Landtag und zum Bundestag.

Grund für das große Interesse dürfte Ehrengast Christian Lindner gewesen sein, der die Liberalen als Bundesvorsitzender und Vorsitzender der NRW-Landtagsfraktion auf das Doppelwahljahr 2017 einstimmte. Begrüßt wurde Lindner vom FDP-Kreisvorsitzenden Jürgen Peter (Siegburg), von Jörn Freynick, Vize-Bürgermeister in Bornheim und Kandidat für die Landtagswahl, sowie der Bundestagskandidatin Nicole Westig aus Bad Honnef.

Der gesellschaftlichen Mitte widmen

Als Einstieg in seine Rede, in der er die Stärkung des Rechtsstaates, der gesellschaftlichen Mitte und die Zukunftsfähigkeit des Landes beschwor, wählte der 34-jährige Parteichef die politische Entwicklung des Jahres 2016. Dass alte Gewissheiten in Frage gestellt würden, sei kein unabwendbares Schicksal, sondern ein Auftrag, sagte Lindner.

Die FDP wolle der „vernünftigen Mitte“ in Deutschland ein Angebot zur Bundestagswahl machen. Es gebe zwischen Superreichen und Flüchtlingen eine breite gesellschaftliche Mitte, die sich von den derzeit im Bundestag vertretenen Parteien kaum noch repräsentiert fühle. „Es sind die, die nicht den Lauf der Dinge bestimmen, aber die Dinge am Laufen halten“, auf die es ankomme, erklärte Lindner, dessen Rede es auch im weiteren Verlauf nicht an eingängigen Formulierungen und rhetorischen Seitenhieben in Richtung Regierung und Opposition fehlte.

„Im Alltag in Ruhe, aber bei den großen Fragen nicht im Stich gelassen werden“ – dafür wolle sich die FDP im Sinne der Bürger stark machen. Ebenso für die Bildung. „Die derzeitige Bildungspolitik ist wie ein Blick in den Altglascontainer: ein einziger grüner Scherbenhaufen“, schimpfte der FDP-Bundesvorsitzende.

Allein um die Demokratie zu beleben, sei es ratsam die FDP zu wählen. „Es geht nicht um die FDP, es geht um unser Land in diesem Jahr“, resümierte Lindner, bevor er sich nach langem Beifall vom Podium verabschiedete.

Traditionell wird beim Dreikönigstreffen der FDP für einen guten Zweck gesammelt. Im Anschluss an Lindners Rede überreichte Karl-Heinz Lamberty eine Spende in Höhe von 1600 Euro an die Bornheimer Bürgerstiftung. Entgegengenommen wurde der Betrag vom Bornheimer Künstler Bernd Stelter, der die Stiftung ins Leben gerufen hat.

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