Fahrplanwechsel im Dezember Angebot der Stadtbahnlinie 18 wird ausgeweitet

Alfter / Bornheim · Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember verkehrt die Stadtbahnlinie 18 an den Wochenenden durchgehend stündlich. Das Angebot soll auch werktags ausgeweitet werden.

 Eine Bahn der Linie fährt an der Haltestelle in Waldorf ein.

Eine Bahn der Linie fährt an der Haltestelle in Waldorf ein.

Foto: Christoph Meurer

Zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember wird sich das Angebot auf der Stadtbahnlinie 18 verbessern. Ab dann wird die Linie in den Abendstunden (nach 20 Uhr bis Betriebsschluss) alle 30 Minuten statt einmal pro Stunde fahren. Davon profitieren vor allem Passagiere der Haltestellen in Dersdorf, Waldorf, Merten und Walberberg. Bislang gibt es den 30-Minuten-Abendverkehr zwischen Brühl-Schwadorf und Köln sowie zwischen Bonn und Bornheim-Ort. Letzteres durch Fahrten der Linie 68. Diese würden dann wegfallen und die Linie 18 einfach durchfahren.

Darüber hinaus wird die Linie 18 in den Nächten zu Samstag und Sonntag durchgehend einmal pro Stunde fahren. Aktuell gibt es dieses Angebot bereits zwischen Schwadorf und Köln. Diese Fahrten werden dann bis Bonn verlängert. Laut Rhein-Sieg-Kreis ist für den Abendverkehr bei Stadtbahnen ein 30-Minuten-Takt im Nahverkehrsplan als Mindeststandard definiert. Eine Taktausweitung auf der Linie 16 hatte es - wie berichtet - bereits Ende August gegeben.

Bevor Änderungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) umgesetzt werden können, bedarf es politischer Beschlüsse aller betroffenen Kommunen. Im Fall der Linie 18 sind das die Stadt Bonn sowie der Rhein-Sieg-Kreis mit Alfter und Bornheim.

In Bonn hatte der Stadtrat entsprechende Beschlüsse bereits im Juli 2018 getroffen. Im Juli dieses Jahres waren die obersten Gremien in Alfter und Bornheim nachgezogen - allerdings nicht vollständig. Zwar hatte der Bornheimer Rat im Juli den abendlichen 30-Minuten-Takt beschlossen, den durchgehenden Nachtverkehr aber erst auf seiner jüngsten Sitzung vor einigen Tagen. Das Votum erfolgte einstimmig. Beim Rhein-Sieg-Kreis wollte man offenbar nicht so lange warten - und man ging vermutlich davon aus, dass die Bornheimer Politik so entscheidet.

So hatten bereits Anfang August Landrat Sebastian Schuster und SPD-Kreisausschussmitglied Dietmar Tendler eine Dringlichkeitsentscheidung (siehe Info-Kasten) zur Umsetzung der Maßnahmen unterschrieben. Dem üblichen Verfahren nach soll der Kreistag diese auf seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 8. Oktober, genehmigen.

Wie Alexandra Wellner von der Pressestelle des Rhein-Sieg-Kreises dem General-Anzeiger auf Anfrage sagte, sei die Dringlichkeitsentscheidung erfolgt, um die finanziellen Mittel bereitzustellen und vor allem, um genug Zeit zu haben, die Änderungen umzusetzen. Eine Entscheidung erst in der Kreistagssitzung Anfang Oktober wäre in der Tat zu knapp gewesen. Schließlich müssen sich auch die Verkehrsunternehmen darauf einstellen. Grundsätzlich ist der Rhein-Sieg-Kreis als sogenannter Aufgabenträger für den ÖPNV in allen Kreiskommunen zuständig.

Eine Ausweitung des Angebots ist selbstredend mit Kosten verbunden. Diese werden nach gefahrenen Kilometer berechnet und geteilt. Für den Kreis bedeuten die Änderungen auf der Linie 18 nach eigenen Angaben Mehrkosten in Höhe von 110 000 Euro.

Alfter muss über die sogenannte ÖPNV-Umlage jährlich 3000 Euro mehr bezahlen. Die vergleichsweise niedrige Summe ergibt sich aus dem Umstand, dass für die Vorgebirgsgemeinde nur die durchgehenden Nachtfahrten neu hinzukommen. Bei den abendlichen Taktausweitungen ändert sich in Alfter nichts. Schließlich würde lediglich die bereits durch Alfter fahrende Linie 68 durch durchgehende Fahrten der Linie 18 ersetzt. Bornheim muss 55.000 Euro mehr im Jahr über die ÖPNV-Umlage an den Kreis abführen. Die Bonn Stadt hat nach eigenen Angaben jährliche Mehrkosten in Höhe von 30 000 Euro.

Langfristig soll der Takt auf der Linie 18 noch weiter ausgeweitet werden. Ziel ist ein Zehn-Minuten-Takt - den gesamten Tag über oder auch nur während der Hauptverkehrszeiten. Dazu ist allerdings ein zweigleisiger Ausbau der eingleisigen Streckenabschnitte notwendig. Wie berichtet, wird dazu eine Machbarkeitsstudie erstellt.

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