Neuer Standort der Feuerwehr in Bornheim Löschgruppen haben noch Gesprächsbedarf

BORNHEIM · Sanierung oder Neubau? Die Stadtverwaltung vertagt die Diskussion um das Feuerwehrgerätehaus in Bornheim.

 Das Feuerwehrgerätehaus an der Bornheimer Königstraße

Das Feuerwehrgerätehaus an der Bornheimer Königstraße

Foto: Antje Jagodzinski

Bereits seit 2013 befasst sich die Bornheimer Politik mit der Frage, ob das in die Jahre gekommene Feuerwehrgerätehaus an der Königstraße saniert oder an anderer Stelle neu gebaut werden soll. Nachdem es lange ruhig um das Thema geworden war, sollte es am Donnerstag eigentlich auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses stehen.

Doch Bürgermeister Wolfgang Henseler hat die Vorlage zurückgezogen, wie er dem General-Anzeiger auf Anfrage sagte: „Es gibt noch Gesprächsbedarf innerhalb der Feuerwehr“, erklärte er. Und ihm sei wichtig, dass die Feuerwehrleitung alle Löschgruppen in der Diskussion mitnehme.

Der Beschlussvorschlag in der Vorlage sah vor, dass die Politik der Verwaltung den Auftrag erteilen soll, mögliche Standorte für einen Neubau durch einen externen Gutachter prüfen zu lassen – und zwar aus einsatztaktischer und planerischer Sicht. Auch die Zusammenlegung der Löschgruppen Bornheim und Brenig sowie ein sukzessiver Ausbau im Wege der Zusammenarbeit mit der Löschgruppe Dersdorf sollte bei der Untersuchung eine Rolle spielen.

Das sorgt nun innerhalb der Feuerwehr aber offensichtlich für Diskussionsbedarf. „Einige haben sich nicht so mitgenommen gefühlt“, sagt der Leiter der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Wolfgang Breuer, der auch bereits eine Stellungnahme für die Sitzung verfasst hatte, in der er einen Neubau statt eines Umbaus des bestehenden Gebäudes empfahl. „Wir wollen jetzt mit den betroffenen Löschgruppen noch mal sprechen“, so Breuer. Da es um Planungen „für die nächsten 25 bis 30 Jahre im Vorfeld“ gehe, müsse man das auch nicht übers Knie brechen, meint Breuer.

Neubau würde rund 5,5 Millionen Euro kosten

Wichtig sei ihm, dass eine Standortprüfung für einen möglichen Neubau unabhängig und neutral erfolge. Auch Bürgermeister Henseler sagt, dass die Standortfrage noch offen sei. Ob tatsächlich ein Neubau her soll oder das bestehende, 1975 errichtete Gebäude umgebaut wird, hat die Politik bislang auch noch nicht entschieden. Zuletzt waren im Juni 2015 die Ergebnisse eines Gutachtens zur Frage der Kostenschätzung zu einer Erweiterung des bestehenden Baus oder eines Neubaus vorgestellt worden.

Für Umbau und Erweiterung des Gebäudes an der Königstraße hatten die Prüfer die Kosten auf rund vier Millionen Euro beziffert. Für einen Neubau rechnen sie mit Kosten von 5,5 Millionen Euro.

Für einen Neubau immer wieder im Gespräch war der Bereich „Am Hellenkreuz“, wo der Rhein-Sieg-Kreis seit Längerem auch den Bau einer Rettungswache plant. „Wir prüfen verschiedene Konzepte für das Hellenkreuz“, sagt Kreissprecherin Rita Lorenz.

Dabei gehe es beispielsweise noch um Fragen wie die Vereinbarkeit mit dem Landschaftsschutz. „Wir wollen in Kürze eine Bauvoranfrage bei der Stadt Bornheim stellen“, so Lorenz. Die Pläne der Stadt für einen möglichen Neubau des Feuerwehrgerätehauses spielten dabei keine Rolle, sagte die Sprecherin.

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