Schulen im Vorgebirge Lolli-Tests kommen gut an

Region · Mit Lolli-Tests sollen Corona-Tests für junge Kinder einfacher werden. Die Leitungen der Schulen aus dem Linksrheinischen ziehen nach den ersten Tagen ein überwiegend positives Fazit zur Methode. Kritik üben sie aber auch wegen einiger Aspekte.

 Niela aus der Odendorfer Grundschule zeigt, wie der Lolli-Test funktioniert. Die kommissarische Schulleiterin Stephanie Schnitzler schaut zu.

Niela aus der Odendorfer Grundschule zeigt, wie der Lolli-Test funktioniert. Die kommissarische Schulleiterin Stephanie Schnitzler schaut zu.

Foto: Axel Vogel

Vertreter von Grundschulen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis ziehen ein überwiegend positives Fazit der ersten Tage mit Lolli-Testungen. Wie berichtet, soll so an Grund- und Förderschulen in NRW einfach, kindgerecht und gruppenweise auf das Coronavirus getestet werden.

Für André Decker, kommissarischer Leiter der Bornheimer Verbundschule mit den Förderschwerpunkten Sprache und Lernen, bietet der Lolli-Test besonders den jungen Schülern eine spürbare Erleichterung. „Wir haben mehr Zeit für Unterricht. Für den neuen Test brauchen wir nur fünf Minuten statt eine Stunde“, sagte Decker dem General-Anzeiger.

Der Nachtteil sei allerdings, dass die Ergebnisse der Testungen nicht unmittelbar vorliegen, sondern erst am nächsten Tag. Nicht einfach in der Umsetzung wäre es, so Decker, wenn es ein positives Ergebnis gebe. „Unser Einzugsgebiet reicht bis Swisttal, Rheinbach und Wachtberg“, so Decker. Manche Eltern seien nicht motorisiert, für sie dürfte es schwierig werden, die dann erforderliche Einzelprobe zur Schule zu bringen.

Nur 30 Sekunden für den Lollitest

Zufrieden mit der Neuregelung ist  auch Stephanie Schnitzler. Als ausgesprochen gut bezeichnete die kommissarische Leiterin der Odendorfer Grundschule am Zehnthof die bei dieser Maßnahme erstmals frühzeitige Information durch das Schulministerium. Der neue Test brächte den Kindern Vorteile, so Schnitzler: mehr Unterrichtszeit – es gingen nur 30 Sekunden „verloren“- und ein aussagefähiges Ergebnis.

Wie andere Kollegen  sieht  aber auch Schnitzler die nachmittägliche und abendliche Wartezeit auf die E-Mails mit den Testergebnissen des Labors kritisch. „Es gibt keinen Feierabend. Man sitzt am PC oder schaut permanent aufs Handy, um möglichst zügig bei einem positiven Ergebnis die Eltern anzurufen“, sagte sie.

Lolli schmeckt nicht süß

In der katholischen Grundschule St. Martin in Rheinbach waren einige Kinder schon enttäuscht, dass der Lolli beim Lutschen keine süßen Geschmacksrichtungen aufweise. Aber: „Die Schüler machen ihre Sache prima“, befand Rektorin Maria Orth fest. Morgens werde die Anwesenheit der Kinder in Listen festgehalten, um einen Überblick über die abgegebenen Tests zu haben.

Es sei allerdings zeitaufwändig, die Beschriftung der Lerngruppen-Pools, die nach den Testungen bei ihr abgegeben werden, täglich mit einem anderen Code zu versehen. „Die Codierung der Lerngruppen-Sets nachzuhalten, kostet Zeit“, so Orth. Mit der Arbeit des für ihre Schule zuständigen Labors ist sie mehr als zufrieden. „Das erste Ergebnis am zweiten Tag kam schon gegen 15 Uhr. Besser kann es nicht laufen. Ich hoffe, dass es so bleibt“, berichtete die Schulleiterin weiter.

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