Krippensonntag in Bornheim Manche Holzfigur hat bewegliche Arme

BORNHEIM · Seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils Mitte der 1960er Jahre endet die Weihnachtszeit am Fest der Taufe des Herrn, das am ersten Sonntag nach dem Dreikönigsfest gefeiert wird.

 Peter Kreuz (l.) und Pfarrer Jörg Stockem erklären Besuchern die Krippe in der Bornheimer Pfarrkirche Sankt Servatius.

Peter Kreuz (l.) und Pfarrer Jörg Stockem erklären Besuchern die Krippe in der Bornheimer Pfarrkirche Sankt Servatius.

Foto: Roland Kohls

Dessen ungeachtet können Maria, Josef und das Jesuskind in den meisten Gotteshäusern noch einige Tage länger verweilen. In allen Bornheimer Pfarrgemeinden öffneten die katholischen Kirchen am Sonntag von 12 bis 18 Uhr die Türen, um den Besuchern ihre Krippen zu präsentieren.

"Es ist die erste gemeinsame Aktion der beiden Seelsorgebereiche ?Bornheim-Vorgebirge' und ?Bornheim - An Rhein und Vorgebirge'", sagte Maria Saß vom Pfarrgemeinderat Sankt Aegidius, die die Besucher der Herseler Krippe mit Informationen versorgte. Besonders der Vortrag von Franz-Josef Fassbender im Anschluss an die Sonntagsmesse stieß auf großes Interesse.

Dabei erfuhren die Zuhörer Details zu dem riesigen Gemälde, das den Hintergrund der Krippe bildet. Nach schlechten Erfahrungen mit nadelnden Fichten hatte der frühere Pastor Anno Burghof den Maler Manfred Felbinger beauftragt, ein Hintergrundbild für die Krippe anzufertigen. Laut Pfarrchronik war die Figur des "schwarzen Königs" die erste, die 1928 angeschafft worden war. Die beiden anderen Könige folgten 1929. In den Jahren von 1933 bis 1935 kamen die Figuren der Heiligen Familie hinzu, Hirten und Schäfchen machten das Szenario 1942 komplett.

Familie Heinrich aus Uedorf hatte sich vorgenommen, alle 13 Krippen zu besichtigen: "Bisher hat uns die Krippe in Hersel am besten gefallen. Es ist interessant zu sehen, wie die Krippen in anderen Kirchen gestaltet sind."

Auch Mitglieder des Familienchors Bornheim hatten sich aufgemacht, um in verschiedenen Kirchen Krippen zu betrachten und die Besucher gleichzeitig mit ihrem Gesang zu erfreuen. In der Bornheimer Pfarrkirche Sankt Servatius waren gleich zwei Modelle zu entdecken: Bei den Figuren der großen, im Jahr 1962 angeschafften Krippe, handelt es sich um Holzfiguren in Stoffgewändern. Teilweise sind ihre Glieder beweglich, so dass beispielsweise Arme verschieden ausgerichtet werden können. Seit 2005 verfügt die Kirche über eine kleinere zweite Weihnachtskrippe, die auf dem rechten Altar einen festen Platz hat: Die Figuren waren ein Geschenk der Weltjugendtagsgäste aus Italien.

Größtenteils aus der Zeit um 1890 stammen die Krippenfiguren in Sankt Michael in Waldorf, die 2001 grundlegend restauriert wurden. In der Mertener Pfarrkirche Sankt Martin lud der Chor Esperanza zudem zu einer Feierstunde ein. Unter der Leitung von Stefani Hachenberg wurden weihnachtliche Lieder und nachdenkliche Texte vorgetragen.

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