Herseler Herbst Marketing für den Rheinort

Bornheim-Hersel · 40 Gewerbetreibende, Dienstleister und Vereine präsentieren sich bei der achten Auflage des Herseler Herbstes. Aus einer einstmals bloßen Gewerbeschau hat sich die Veranstaltung zu einem attraktiven Präsentationstag entwickelt.

 Geselliger Herseler Herbst: In den Höfen gab es zu Essen und zu Trinken – ein Angebot, das viele nutzten.

Geselliger Herseler Herbst: In den Höfen gab es zu Essen und zu Trinken – ein Angebot, das viele nutzten.

Foto: Roland Kohls

2017 soll das Nutzfahrzeug- und Gebrauchtwagenzentrum, das die Rheinische Kraftwagen Gesellschaft (RKG) derzeit auf rund 40 000 Quadratmetern im Gewerbepark Bornheim-Süd/Alfter Nord errichtet, fertig sein. Mit einer Auswahl von vier Pkw und zwei Transportern beteiligte sich das Unternehmen, das bisher mit einer Lkw-Werkstatt am Standort Hersel vertreten war, erstmals am Herseler Herbst. Der lockte am verkaufsoffenen Sonntag mit Informations- und Aktionsangeboten, einem Flohmarkt sowie vielen kulinarischen und musikalischen Besonderheiten.

„Wir wollen den Kunden aus dem Einzugsgebiet Bornheim bereits jetzt unser Angebot vorstellen“, erklärte Verkäufer Christian Kendzia von der RKG. Neben dem Bonner Mercedes-Händler waren auch die Bonner Werkstätten zum ersten Mal beim Herseler Herbst dabei. Im Herseler Karneval mischen die Werkstätten, deren Werk 1 samt Zentralverwaltung an der Allerstraße ansässig ist, mit ihrem Prinzenpaar bereits kräftig mit. Nun nutzten die Mitarbeiter die Gelegenheit, handgearbeitete Kerzen sowie Schmuck und Filzarbeiten zu präsentieren. „Was die Integration in das Ortsleben angeht, höhlt steter Tropfen den Stein“, erklärte Britta Lesch. „Abgesehen davon gehören die Werkstätten mit ihren Produkten aber auch einfach zur Gewerbeschau in Hersel dazu.“

Insgesamt waren bei der achten Auflage des Herseler Herbstes mehr als 40 Gewerbetreibende, Dienstleister und Vereine am Start. Längst ist die Veranstaltung über eine bloße Gewerbeschau hinausgewachsen zu einem Tag, an dem sich der Ort in seiner Vielfältigkeit präsentieren kann. Dazu gehörte auch, dass nicht nur Geschäfte ihre Türen öffneten, sondern beispielsweise auch die Freiwillige Feuerwehr. Das Seniorenzentrum Sankt Angela lud zum „rheinischen Frohsinn“ ein und die katholische Kirchengemeinde Sankt Aegidius unternahm mit Besuchern eine Glockenturmbesteigung. Ein persisches Konzert, das die Herseler Flüchtlingshilfe und der Pfarrausschuss organisiert hatten, bereicherte das Fest ebenso wie die Auftritte der Rheinlandfanfaren und der KG Blau-Gold Hersel-Widdig.

Vizebürgermeisterin Petra Heller freute sich, dass die „Marketing-Maßnahme“ für den Rheinort so gut angenommen wurde: „Das Konzept hat von Anfang an funktioniert, und es entwickelt sich stetig weiter.“ Auch für Sebastian Römer von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bornheim stellt der Herseler Herbst eine gute Möglichkeit der Präsentation für den Einzelhandel dar. Während sich das Gewerbegebiet Bornheim-Süd/Alfter-Nord sehr gut entwickle, müssten auch die Ortskerne weiter gefördert werden. Der Gewerbepark, der sich über 560 000 Quadratmeter erstreckt, sei mit 75 angesiedelten Firmen, die insgesamt 1650 Arbeitsplätze bieten „ausverkauft“. „Alle Flächen sind verkauft, auch wenn noch nicht alle Unternehmen mit dem Bau begonnen haben“, sagte Römer. Beim Verkauf der Flächen werde gut überlegt. Ziel sei es, dass sich die Entwicklung der Gewerbegebiete mit ihrem Branchenmix auch positiv auf die Orte selbst auswirke.

Die „Lücke“, die derzeit noch zwischen der A 555 und Hersel klaffe, solle möglichst zügig geschlossen werden. Das Gebiet sei zwar im Flächennutzungsplan als Baugebiet ausgewiesen, einen Bebauungsplan gebe es aber noch nicht. „Derzeit befinden wir uns in engen Gesprächen mit der Eigentümer-GmbH“, so Römer.

Detlef Inhofen, Mitinhaber des Elektronikmarktes Elgema, hat eine Nische gefunden: Mit dem „All-In“ Lieferungs-, Montage- und Entsorgungsservice fühlten sich die Kunden gut betreut. „So etwas bietet das Internet nicht.“ Vom Küchenstudio und dem Möbelhaus im Gewerbegebiet profitiere sein Betrieb: „Wenn es um Einbaugeräte geht, werden Interessenten oft zu uns weitergeleitet“, berichtet Inhofen, der seine Geschäftsräume bald vergrößern möchte.

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