Umweltsäuberungsaktion der Stadt Bornheim Mehr als 50 Gruppen machen mit

BORNHEIM · Gut gegen Regen und den Wind geschützt und mit Eimern und Müllsäcken bewaffnet, machten sich zwölf Mitglieder des Widdiger Martinsausschusses am Samstagmorgen auf den Weg ans Rheinufer, um alles, was dort nicht hingehört, zu entsorgen. Zum 42. Mal startete am Wochenende die Umweltsäuberungsaktion der Stadt Bornheim.

 Unterwegs am Widdiger Rheinufer ist der Martinsausschuss.

Unterwegs am Widdiger Rheinufer ist der Martinsausschuss.

Foto: PIA-SUSAN BERGER-BÜGEL

Dem Aufruf waren mehr als 50 Gruppen gefolgt, die sich erneut am kommenden Wochenende im gesamten Bornheimer Stadtgebiet treffen wollen, um den Dörfern einen Frühjahrsputz zu verpassen und wilden Müll, der achtlos weggeworfen die Landschaft verschandelt, einzusammeln. Die freiwilligen Helfer haben das Ziel, Spielplätze, Spazierwege, Bachufer und die Flächen rund um öffentliche Einrichtungen von Müll und Unrat zu befreien, der sich in den letzten Monaten angesammelt hat.

"Mit dem, was wir bisher schon gefunden haben, könnten wir uns komplett einkleiden. Und außerdem haben wir jede Menge Weihnachtsdekoration eingesammelt", scherzen Fabian (11) und sein Vater Michael Söntgen, Claudia Wolff und Nikola Börsch über ihre Funde entlang des Rheinufers in Widdig. Auch Ortsvorsteher Konrad Velten war mit von der Partie: "Das Rheinufer ist das Juwel von Widdig und bei schönem Wetter ist so viel los, dass man kaum einen Platz auf einer Parkbank bekommt. Da soll es schon schön sein."

Auf dem Friedhof in Sechtem geht Solveig Strauch mit ihrem Sammelkarren alleine über die Wege und bückt sich neben den Gräbern nach herumfliegenden Plastiktüten. "Der Friedhof scheint ein stressbelasteter Ort zu sein, an dem viel geraucht und getrunken wird", berichtet sie, denn sie hat überwiegend Kronkorken und Zigarettenkippen eingesammelt.

In den letzten Jahren war sie mit ihrem Bruder unterwegs, und die beiden haben 2013 das Bachufer des Siebenbachs von Müll befreit. "In diesem Jahr hielt es sich in Grenzen, sodass ich mir überlegt habe, mal über den Friedhof zu gehen, denn hier gehe ich sonntags gerne spazieren und besuche meine Mutter, die hier beerdigt ist."

Der Spielplatz am Mertener Sommersberg neben der Kindertagesstätte "Rappelkiste" war das Ziel der sechs Jugendleiter der Katholischen Jugend Merten. Eine alte Jacke und eine große Plastikplane haben sie gefunden. Vornehmlich wandern aber Verpackungen und Flaschen in die blauen Müllsäcke der eifrigen Jäger und Sammler. "Vor allen Dingen gehören diese Glasscherben nicht auf einen Spielplatz", ärgern sich die Jugendleiter.

Der Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks (THW), Axel Lindner, hatte mit fünf Kollegen und drei Mitgliedern der Jugendgruppe, einem Lkw und einem Transporter die Aufgabe, den gesammelten Abfall an den verschiedenen Stellen im Stadtgebiet einzuladen und zur Deponie zu bringen.

Zwischen acht bis zehn Kubikmeter Unrat sind am ersten Aktionstag zusammengekommen. Doch für Axel Lindner, der schon seit über zehn Jahren dabei ist, war es eine entspannte Umweltaktion: "Wir hatten nicht mehr Müll als in den vergangenen Jahren und keine spektakulären Funde bisher in diesem Jahr. Außerdem war zum Glück das Wetter nicht allzu schlecht."

Info

Wer sich am kommenden Woche an der Aktion beteiligen möchte, kann Termine und Treffpunkte bei Manuela Domschat unter 0 22 22/945-307, oder per E-Mail an manuela.domschat@stadt-bornheim.de erfahren.

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