Neuer Ortsvorsteher von Sechtem Mehr als eine "Schlafstadt"

BORNHEIM-SECHTEM · Manchmal kann es schnell gehen. Bis vor einem halben Jahr sei er noch davon ausgegangen, dass Parteifreund Dieter Paschmanns Ortsvorsteher von Sechtem bleiben wolle, sagt SPD-Politiker Rainer Züge.

 Ortsvorsteher Rainer Züge will unter anderem etwas an der Parkplatzsituation für Fahrräder am Bahnhof Sechtem ändern.

Ortsvorsteher Rainer Züge will unter anderem etwas an der Parkplatzsituation für Fahrräder am Bahnhof Sechtem ändern.

Foto: Wolfgang Henry

Als Paschmanns dann aus persönlichen Gründen nicht mehr weitermachen wollte, sei für ihn schnell klar gewesen, für das Amt zur Verfügung zu stehen, sagt Züge weiter. "Es war eine friedliche Übergabe", scherzt er.

Seit der Kommunalwahl ist der 48-Jährige nun Ortsvorsteher. In dem Amt sieht Züge sich als Vermittler zwischen der Stadtverwaltung und den Bürgern. Wer etwas auf dem Herzen habe, könne sich jederzeit an ihn wenden, betont er. Wichtig sei in diesem Zusammenhang die "immense Menge" an Ehrungen, die ein Ortsvorsteher vornehme. Dabei bekomme man viel von den Anliegen der Menschen mit.

"Sechtem ist in den vergangenen Jahren sehr schnell gewachsen", führt Züge weiter aus. Es sei aber gelungen, "das Dorf zusammenzuhalten". Etwa bei der 900-Jahr-Feier im vergangenen Jahr. "Da wurde vier Tage lang gefeiert." Drei Dinge liegen Züge, der auch im Vorstand der Dorfgemeinschaft ist, für seine Heimat besonders am Herzen: ein echtes Miteinander, ein aktives Dorfleben und ein gutes Klima unter den Menschen. "Es geht darum, ein 'Gefühl' für Sechtem zu haben, es ist mehr als eine 'Schlafstadt'." Allerdings habe man aber sehr damit zu kämpfen, dass es im Ort keine Kneipe gebe, führt Züge aus.

"Glücklicherweise haben wir das Pfarrheim für Veranstaltungen."

Seit 1999 lebt der gebürtige Brühler in Sechtem. Züge ist verheiratet und hat zwei Töchter im Alter von zehn und 13 Jahren. Bei der Rheinenergie ist der Betriebswirt als Controller im Bereich "Zentrale Dienste" beschäftigt. Zu seinem Aufgabenbereich gehört etwa das Fuhrpark- und Gebäudemanagement sowie der Umweltschutz. "In der SPD bin ich so etwas wie ein Exot, da ich aus der katholischen Jugendarbeit komme", sagt Züge.

Mit elf Jahren ist er in die Katholische Studierende Jugend (KSJ) gekommen, in der er viele Jahre aktiv war. Mit 18 Jahren ging es in die SPD. Engagiert hatte sich Züge zudem viele Jahre im Brühler Malteser-Hilfsdienst sowie in der Schulpflegschaft der Sechtemer Wendelinus-Schule. Aktuell ist er Vorsitzender des Freundeskreises der Bonner Liebfrauenschule. "Ich habe mich immer gerne engagiert", sagt er.

Und das möchte er auch als Ortsvorsteher tun. Züge hat eine lange Liste mit verschiedenen Dingen, die es im Ort anzugehen gilt. Dazu gehören etwa eine Verbesserung der Takte von Bus und Bahn, die Schaffung von weiteren Parkplätzen für Autos und Fahrräder am Bahnhof, die Schließung der Lücken von Fuß- und Radwegen nach Bornheim, die Arbeit am Überschwemmungsschutz nach starkem Regen oder auch der Ausbau und die Sicherung von Bürgersteigen im Ort.

Als Ortsvorsteher müsse man die Anliegen für seinen Ort mit allen Möglichkeiten vertreten, betont Züge. Deshalb sei es von Vorteil, dass er auch im Rat der Stadt Bornheim sei. "Ich bin ein Freund davon, dass Ortsvorsteher auch Ratsmitglieder sind", sagt er. "Dann ist man näher an kommunalen Entscheidungen und stärker ins politische Geschäft eingebunden."

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