Schulen in Bornheim Mehr Container für Sekundarschule

Bornheim · Die geplatzten Alfterer Gesamtschulpläne führen in Merten zu einer Erweiterung. Der nächste Jahrgang der Sekundarschule startet wieder mit vier Klassen.

Im kommenden Schuljahr wird es erneut eine vierte Klasse an der normalerweise dreizügigen Heinrich-Böll-Sekundarschule in Merten geben. Der Antrag, den die Bornheimer Verwaltung nach einer Dringlichkeitsentscheidung an die Bezirksregierung gerichtet hatte, war bereits in der vergangenen Woche vom Rat genehmigt worden. Im Nachgang akzeptierte der Ausschuss für Schule, Soziales und demografischen nun abschließend die Dringlichkeitsentscheidung, die von Vertretern aller Fraktionen unterzeichnet worden war.

Wie berichtet griffen Politik und Verwaltung zu dieser Maßnahme, um insbesondere die Versorgung der Bornheimer Schüler mit Plätzen an den städtischen weiterführenden Schulen sicherzustellen. Zurzeit bekommen mehr als 120 Kinder aus Nachbarkommunen einen Schulplatz in Bornheim. 64 Schulplätze gehen an Kinder aus Wesseling, 37 an Kinder aus Alfter und 20 an Swisttaler. Laut Schulgesetze müssen Schüler aus den umliegenden Kommunen wie die Kinder aus der eigenen Stadt oder Gemeinde behandelt werden, wenn es in den betroffenen Kommunen keine entsprechende Schulform gibt.

Wie Sozialdezernentin Alice von Bülow mitteilte, musste am Bornheimer Alexander-von-Humboldt-Gymnasium für das kommende Schuljahr kein Schüler abgelehnt werden, 118 werden aufgenommen. Die 18 Schüler, die keinen Platz an der Bornheimer Europaschule erhalten haben, konnten zum Teil an der Sekundarschule untergebracht werden, das waren zwölf. 162 Schüler wurden an der Europaschule aufgenommen.

Durch den vierten Zug können dort im kommenden Jahr 108 Schüler aufgenommen werden. Stadtweit erhielten nur sieben Schüler einen Ablehnungsbescheid. Die erforderlichen räumlichen Kapazitäten sollen durch die schon in Planung befindliche Aufstellung von Klassenraumcontainern auf dem Schulgelände sichergestellt werden.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler gemeinsam mit Sozialdezernentin Alice von Bülow in einer Pressekonferenz an die umliegenden Kommunen appelliert. Nachdem die geplante Rheinbacher Gesamtschul-Dependance in Alfter-Oedekoven, die eine Entlastung für Bornheimer Schulen bedeutet hätte, an der zu geringen Anmeldezahl gescheitert ist, müsse weiter nach Lösungen gesucht werden.

Stadt investiert in Sanierung und Erweiterung

Bornheim investiert rund 16 Millionen Euro in Sanierung und Erweiterung der Europaschule, ebenso muss das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium wegen des Übergangs von G8 zurück zu G9 erweitern werden. Mehr als 30 Millionen Euro sollen zudem in eine neue mögliche Gesamtschule in Merten fließen.

Die Frage, ob die Umwandlung der Sekundarschule in eine Gesamtschule tatsächlich vollzogen werden soll, steht weiterhin im Raum. Für diese Entscheidung ist die regionale Entwicklung der Schullandschaft, insbesondere in Alfter, Swisttal und Wesseling, aber grundlegend. Auch wenn die Abstimmung viel Zeit kostet, will die Politik bald zu einer Entscheidung kommen.

Auf Antrag der Bornheimer Grünen beauftragte der Schulausschuss die Verwaltung einstimmig, die Prüfungsergebnisse bis zur nächsten Ausschusssitzung vorzubereiten. Die Bornheimer Politik sparten nicht mit Kritik an den Nachbarkommen.

Nicht nur ungeduldig, sondern auch unzufrieden zeigte sich Manfred Quadt-Herte mit dem „lässigen Verhalten“ von Wesseling, Alfter und Swisttal. Josef Müller (UWG/Forum) erklärte, das Motto „Lassen wir Bornheim mal machen“ sei „in allen Maßen unfair“. Ausschussmitglied Georg Horch bezeichnete das Verhalten der Nachbarn als „unsozial“. Rainer Züge (SPD) sagte, man habe damals nach einem gescheiterten Gründungsversuch einer Gemeinschaftsschule in Merten auch nicht den Kopf in den Sand gesteckt. „Wir wollen uns nicht von anderen Gemeinden treiben lassen, bloß weil die ihre Hausaufgaben nicht machen“, erklärte Matthias Kabon (FDP).

Bevor die Verwaltung bei der Nächsten ASS-Sitzung im Mai die Ergebnisse der Prüfung vorlegt, sollen die schulpolitischen Sprecher der Fraktionen zwecks Beratung mit umfassend mit Zahlen und der Einschätzung der Bezirksregierung informiert werden. Die Frage sei, wie man auf eine Entwicklung reagieren kann, auf die man nur bedingt Einfluss hat“, fasste Thomas Meyer (CDU) zusammen. Der beschlossene Prüfauftrag trage dazu bei am Tag X die richtige Entscheidung zu treffen.

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