OGS in Bornheim Mehr Geld für die Offene Ganztagsschule

Bornheim · Zum neuen Schuljahr 2016/17 werden die OGS-Beiträge in Bornheim um 15 Prozent erhöht. Die Ferienbetreuung kostet extra.

 Hausaufgabenbetreuung in der OGS.

Hausaufgabenbetreuung in der OGS.

Foto: Axel Vogel

Dass die Offene Ganztagsschule (OGS) im Primarbereich nicht nur bloße „Verwahrung“, sondern eine qualifizierte Betreuung bieten soll, wünschen sich wohl alle Eltern, die ihren Nachwuchs über die Unterrichtszeit hinaus in der Schule unterbringen müssen.

Um diesem Anspruch weiterhin gerecht zu werden, benötigen die Träger der Offenen Ganztagsschulen in Bornheim mehr Geld: Hausaufgabenbetreuung, Sport- und Kreativangebote, AGs – all dies ist nur möglich, wenn weiterhin entsprechendes Personal beschäftigt werden kann. Die Konsequenz aus dieser Situation wird sich ab dem nächsten Schuljahr 2016/17 im Geldbeutel der Eltern widerspiegeln: Im Ausschuss für Schule, Soziales und demographischen Wandel beschloss die Kommunalpolitik am Dienstag bei fünf Enthaltungen die Änderung der Satzung über die Erhöhung von Elternbeiträgen im Rahmen der OGS. Demnach werden die Gebühren ab dem 1. August um 15 Prozent steigen.

Neu ist, dass im Elternbeitrag keine Ferienbetreuung enthalten ist. Diese soll in den Sommer-, Herbst- und Osterferien bei Bedarf gegen eine zusätzliche Teilnahmegebühr angeboten werden.

Auch die Geschwisterermäßigung wird zukünftig anders bemessen werden: Besuchen zwei Kinder das Angebot der Offenen Ganztagsschule sind ab dem nächsten Schuljahr je Kind 75 Prozent des Beitragssatzes fällig. Haben Eltern ein Kind in der OGS und eines in einer Kindertageseinrichtung untergebracht, kommen 75 Prozent OGS- und 62,5 Prozent Kita-Beitrag auf die Eltern zu. Für das dritte und weitere Kinder muss nichts gezahlt werden.

Der Höchstsatz des Beitrags für Eltern mit mehr als 55 000 Euro Jahreseinkommen ist nach einem Erlass des NRW-Ministeriums mit 180 Euro gedeckelt. Einkommen unter 15 500 Euro jährlich bleiben weiterhin beitragsfrei.

Die Satzungsänderung war in mehreren Workshops mit Vertretern der Elternschaft, den jugend- und schulpolitischen Sprechern der Fraktionen, Vertretern der Grundschulen, OGS-Trägern und Verwaltung diskutiert worden (der General-Anzeiger berichtete über die Hintergründe).

Dabei war zunächst eine zehnprozentige, lineare Steigerung der Beiträge befürwortet worden. Beschlossen wurde bei fünf Enthaltungen jedoch die Ergänzungsvorlage mit einer 15-prozentigen Steigerung. Während Rainer Züge (SPD) sich mit dieser Lösung anfreunden konnte, „um die Gebühren nicht schon bald wieder erhöhen zu müssen und einen Puffer zu schaffen“, erklärte seine Parteikollegin Ute Krüger, weiterhin die zehnprozentige Erhöhung zu bevorzugen.

Manfred Quadt-Herte (Bündnis 90/Grüne) hielt die 15-Prozent-Lösung für eine „notwendige, moderate Erhöhung“. Auch Josef Müller (UWG/Forum) bezeichnete sie als „verkraftbar“.

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller betonte, von „Puffer“ könne bei den Beträgen keine Rede sein. Um eine gewisse Qualität zu erreichen, müssten Eltern in den nächsten Jahren wohl weiteres Geld in die Hand nehmen.

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