Umweltsäuberungsaktion der Stadt Bornheim Metallschrott und eine alte Fritteuse

BORNHEIM · Fast 40 Gruppen sammeln bei der Umweltsäuberungsaktion der Stadt Bornheim Müll.

 Bei der Elterninitiative "Rappelkiste" in Merten machen auch die Kinder mit.

Bei der Elterninitiative "Rappelkiste" in Merten machen auch die Kinder mit.

Foto: Sonja Weber

Müllzangen, Eimer und feste Handschuhe - diese Utensilien waren für die Helfer, die sich am Samstag an der 43. Umweltsäuberungsaktion der Stadt Bornheim beteiligten, unerlässlich. Den Unrat, den rücksichtlose Zeitgenossen an Straßenrändern, Hecken, Wäldern und sogar auf Spielplätzen hinterlassen hatten, mochte niemand mit bloßen Händen beseitigen.

"Wir müssen Handschuhe anziehen und einen Erwachsenen holen, wenn wir Flaschen oder Scherben finden", sagte die fünfjährige Clara aus der Mertener Kindertagesstätte "Rappelkiste", die sich mit ihren Altersgenossen aufgemacht hatte, den Spielplatz oberhalb der Kita von Unrat zu befreien. Seit vielen Jahren beteiligen sich die "Rappelkisten"-Kinder an der Müllsammlung. "Auf diese Weise sehen die Mädchen und Jungen, dass es nicht gut ist, Sachen einfach irgendwo hinzuwerfen", so der Vorsitzende der Elterninitiative, Ansgar Schulte.

Ein Hauch von Schatzsuche umwehte die Aktion, als ein Elternteil einen großen Koffer aus dem Gestrüpp fischte. Doch statt Gold und Silber kam beim Öffnen nur ein ausgedienter Drucker zum Vorschein. "So etwas kann ich nicht nachvollziehen", empörte sich ein Vater. "Inzwischen gibt es sogar Container für Elektrokleingeräte. Es kostet doch überhaupt keine Mühe, diese auch zu nutzen."

Einen noch größeren Fund machten die Helfer des Gewässerschutz- und Anglervereins Bornheim, die bei ihrer Reinigungsaktion am Maarpfad auf einen Kühlschrank und eine Fritteuse stießen. Insgesamt sammelte die Ortsgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) Bornheim 25 Säcke gemischten Müll, viele Kunststoffteile und Metallschrott ein. Die Gesamtmenge schätzt Axel Lindner, Ortsbeauftragter des THW, auf etwa sechs Kubikmeter. "Das ist schon ordentlich, aber im Vergleich zu den Vorjahren kein Ausreißer nach oben."

Rund 40 Gruppen und Vereine hatten sich zur Umweltsäuberungsaktion, die unter dem Motto "Saubere Stadt - Saubere Landschaft" steht, angemeldet. Zwölf Gruppen machten am Samstag den Anfang, die übrigen Helfer gehen ihre Aufgabe am kommenden Wochenende an.

Das Bahnhofsgelände in Widdig hatten sich die Mitglieder des Widdiger Männergesangvereins (MGV) vorgenommen. Unterstützt wurden sie dabei vom Vorsitzenden des Bornheimer MGV, Gerd Schneider. Neben allerlei Plastikmüll und Flaschen zogen sie auch ein Hinweisschild zur Müllvermeidung aus einer Hecke. Ortsvorsteher Konrad Velten: "Dieses Schild haben wir nach der Sammlung im letzten Jahr angebracht."

"Wir beseitigen den Müll, den andere Menschen achtlos wegwerfen", fasste Gerd Schneider zusammen. "Ich befürworte diese Aktion. Doch die eigentliche Frage ist, wie man der Ursache dieses rücksichtslosen Verhaltens beikommen kann."

Mit zwölf Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen machte sich die Nachbarschaftsgruppe der Freiherr-vom-Stein-Straße in Roisdorf, die sich seit 14 Jahren an der Sammlung beteiligt, ans Werk. Die Helfer durchforsteten den Bachbegleitweg von der S-Bahnhaltestelle Rathaus bis zur Siegesstraße - und mussten nicht lange suchen. "Wir haben zwei Winterjacken aus dem Bach geangelt", berichtete die Organisatorin der Gruppe, Dorothee Möller. Außerdem seien sehr viele Flaschen eingesammelt worden. Besonders ärgerte Möller der Fund von fünf gefüllten Müllsäcken.

"Wenn man den Abfall schon in Säcke füllt - warum ist dann der Weg zum Müllcontainer so schwierig?" Ein weiteres Ärgernis seien Hundehaufen in schwarzen Plastikbeuteln. "Wir haben heute so viele davon eingesammelt. Das ist absolut ekelhaft!" Hundehaufen an sich seien ja schon nicht erfreulich. "Aber welchen Sinn macht es, die Hinterlassenschaften erst in Plastik zu verpacken, bevor man sie am Wegesrand liegen lässt?"

0 Wer sich an der Umweltsäuberungsaktion beteiligen möchte, hat dazu noch am kommenden Samstag Gelegenheit. Näheres bei der Stadt Bornheim unter Tel. 02222/945-307. Es können Müllsäcke bestellt und bei Bedarf Müllzangen ausgeliehen werden.

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