EDV-Sanierung Modernisierung der Medientechnik in Schulen in Bornheim

Bornheim · Bornheimer Politiker diskutieren über die Modernisierung der Kommunikationsinfrastruktur der Schulen. Die Schulen befinden sich medientechnisch auf dem Stand des letzten Jahrhunderts.

Den Schulleitern der Bornheimer Grund- und weiterführenden Schulen stand die Entrüstung ins Gesicht geschrieben: Kaum hatte Bernd Fritz von den Grünen im Ausschuss für Schule, Soziales und demografischen Wandel sein „Erstaunen“ darüber geäußert, mit welchem Aufwand die Schulen im Stadtgebiet in Sachen Netzwerkinfrastruktur auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden sollen, schnellten sofort die Finger in die Höhe.

Die Frage des Grünen-Vertreters, ob Arbeiten „in diesem Umfang“ wirklich notwendig seien und die Feststellung, dass „noch nicht mal das Bornheimer Rathaus“ über eine so aufwendige Technik verfüge, konnten sie nur mit aller Entschiedenheit entgegentreten. Im Moment funktioniere an ihrer Schule „fast gar nichts“, erklärte die Schulleiterin der Bornheimer Johann-Wallraf-Grundschule, Gertrud Meier. „Die Medienerziehung gehört schlichtweg zu unseren Aufgaben und unseren Aufgaben entsprechend müssen wir auch arbeiten können.“ Astrid Geschwind, Schulleiterin der Heinrich-Böll-Sekundarschule Merten ergänzte: „Unsere Schule befindet sich medientechnisch auf dem Stand des letzten Jahrhunderts. Es muss jetzt vorangehen.“ In Bezug auf den Standard der EDV-Sanierung waren sich die restlichen Parteien im Ausschuss einig. „Man muss der rasanten Medienentwicklung gerecht werden“, erklärte etwa Matthias Kabon (FDP). „Alles andere wäre grob fahrlässig“, meinte auch Josef Müller (UWG/Forum).

Vorausgegangen war der Diskussion ein kurzer Vortrag von Diplomingenieur Jürgen Göbel, dessen Büro mit der Vor- und Entwurfsplanung zur Medienentwicklung an den Schulen Roisdorf, Rösberg, Walberberg, Uedorf, Bornheim, Hersel und Merten beauftragt ist. Göbel hatte anhand der Bornheimer Johann-Wallraf-Grundschule die Komplexität der Arbeiten an der Netzwerkinfrastruktur erklärt, die notwendig seien, um die Gegebenheiten an den neuesten Standard anzupassen. Mit diesem Beispiel wollte die Verwaltung nicht nur den Umfang der Arbeiten vorstellen, sondern auch die von ihr vorgeschlagene Reihenfolge begründen, in der die Bornheimer Schulen im Rahmen des Medienentwicklungsplans ertüchtigt werden sollen.

Weitere Schulen 2019 an der Reihe

Diese war vom Ausschuss abzusegnen. Wie Bornheims Beigeordnete Alice von Bülow erläuterte, soll die EDV-Sanierung an der Johann-Wallraf-Grundschule Bornheim und der Herseler-Werth-Grundschule in diesem Sommer erfolgen. 2019 sollen die Grundschule Rösberg und die Verbundschule Uedorf an der Reihe sein. An der Thomas-von-Quentil-Schule in Walberberg hingegen sei es nicht wirtschaftlich, die Medienentwicklung vor der energetischen Sanierung durchzuführen, erklärte von Bülow. Wie dem Papier zum Sachstand der Baumaßnahmen an Bornheimer Schulen zu entnehmen ist, bestehen an der Walberberger Grundschule und der Turnhalle massive energetische Schwachstellen. Arbeiten an Fassade, Dach und Sonnenschutz sind vorgesehen.

„Es macht mehr Sinn, die Arbeiten in einem Rutsch zu erledigen“, so von Bülow. Eine vorgezogene EDV-Sanierung sei auch für die Sebastian-Grundschule in Roisdorf unwirtschaftlich. Hier sind nicht nur Sanierungsmaßnahmen, sondern aufgrund der Entwicklung der Schülerzahl sei auch eine Schulerweiterung notwendig, die entweder durch die Aufstockung zweier Gebäude oder eines Anbaus erfolgen soll – der Zeitplan ist jedoch noch ungewiss. Für Merten will die Verwaltung erst die Entscheidung zur Standortfrage von Grund- und Sekundarschule abwarten, um dann beide Schulen in Bezug auf die EDV-Sanierung zu planen und umzusetzen.

Hier erinnerte Manfred Quadt-Herte (Grüne) an die Dringlichkeit, mit der die Schulleiterin der Sekundarschule, Astrid Geschwind, eine Verbesserung der IT-Situation forderte. „Da es von der Planung bis zur Realisierung rund fünf Jahre dauern kann, ist keine schnelle Lösung für die Schule in Sicht.“ Bevor der Ausschuss einstimmig sein Okay für die weitere Ausführungsplanung der Medienentwicklung gab, sagte von Bülow zu, für Merten ein „neues Paket zu schnüren“ und zu überlegen, wie die Situation in dem Übergangszeitraum zu verbessern sei.

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