RSAG rechtnet im linksrheinischen Kreis mit rund 70.000 Exemplaren Müllwerker entsorgen Weihnachtsbäume

Bornheim · In Sachen Weihnachtsbäume konnte der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) in diesem Jahr einen neuen Rekord vermelden. Denn nach Berechnungen des in Bad Honnef ansässigen HDH haben die Deutschen vor Weihnachten 29,3 Millionen Christbäume gekauft.

 In Merten befördert RSAG-Mitarbeiter David Rinke die alten Weihnachtsbäume in den Müll.

In Merten befördert RSAG-Mitarbeiter David Rinke die alten Weihnachtsbäume in den Müll.

Foto: Axel Vogel

Dies sind rund 100.000 Bäume mehr als im Vorjahr. Die Gründe für die steigende Zahle der grünen Pracht im Wohnzimmer liegen auf der Hand: Mehr Singlehaushalte, der Trend zum Zweitbaum und mehr Haushalte mit kleinen Kindern.

Haben sich die Deutschen vor den Festtagen noch Gedanken über Größe, Ausstattung und Art des Weihnachtsbaums gemacht, so beschäftigen sie sich jetzt damit, wie sie die nadelnden Gewächse am besten entsorgen. Doch wann ist der Zeitpunkt gekommen, sich vom Baum zu trennen? Ist es direkt nach Silvester oder nach den Heiligen Drei Königen? Oder folgen die Deutschen doch eher dem Aufruf eines Möbelhauses, sich des Baumes wie bei der schwedischen Tradition "Knut" zu entledigen?

Der General-Anzeiger hat Vorgebirgler dazu befragt. Sonja Reuter-Mößnang meint: "Definitiv trennen wir uns von unserem Baum erst nach dem 6. Januar. Wir orientieren uns daran, wann die RSAG kommt." Sie ergänzt: "Wenn das gute Stück noch nicht nadelt, dann auch gerne länger. Aber bis Karneval muss er raus sein. Und Karneval ist 2016 ja sehr früh." Christine Wulff sieht das Ganze eher entspannt: "Wir entsorgen unseren Weihnachtsbaum so spät wie möglich, da er so toll aussieht."

Und Frank Roitzheim hat seinen Christbaum in den Vorjahren besonders nachhaltig genutzt: "Im Januar habe ich die Nadeln mit einem Staubsauger entfernt und den Baum für Karneval mit Luftschlangen geschmückt. Zu Ostern habe ich ihn dann noch einmal umdekoriert und ihn nach den Festtagen in handliche Stücke zersägt. Diese nutzte ich dann im Winter als Anzündhölzer für den Kamin."

Aber die meisten Menschen schauen bei der Entsorgung des weihnachtlichen Reliktes in den Abfallkalender der RSAG. So auch Daniela Bornheim. Allerdings landen bei ihr nur die Überreste in der Biotonne, da sie den Baum ebenfalls zersägt und den größten Teil als Brennholz verwertet. Der Abtransport der Tannenbäume erfolgt parallel mit der Leerung der Biotonne im 14-Tage-Rhythmus.

Die Termine für jeden Abfuhrbezirk können die Bürger dem Abfallkalender entnehmen. Die RSAG sichert eine Abholung der Bäume bis Ende Februar zu. Joachim Schölzel, Pressesprecher der RSAG, ergänzt: "Es gibt übrigens keine bevorzugten Weihnachtsbaumabholtermine. Die Menge verteilt sich nahezu gleichförmig über die Monate Januar und Februar."

In den Kommunen des linksrheinischen Kreisgebietes holt die RSAG nach eigenen Angaben in den ersten Wochen des neuen Jahres rund 70 000 Tannenbäume ab. Die Besitzer müssen die Bäume zuvor auf etwa einen Meter kürzen, um Verkantungen im Schüttbereich des Müllfahrzeuges zu verhindern. "Außerdem sollte man auf die Gesundheit der Müllwerker Rücksicht nehmen", so Schölzel und verweist auf das Gewicht der Bäume, wenn Bürger diese ungekürzt an den Straßenrand stellen.

Die Bäume werden im Kompostwerk in Swisttal-Miel und in der Anlage in Gut Müttinghoven zerkleinert und anschließend kompostiert. Christbaumbesitzer, die nicht auf die Abholtermine der RSAG warten möchten, können ihren abgeschmückten Baum direkt zur Entsorgungsanlage nach Miel bringen. Auch der Stadtbetrieb Bornheim bietet den Bürgern an, ihren Weihnachtsbaum bei der Annahmestelle für Grünabfälle am Donnerbachweg abzugeben.

"Wild" entsorgt werden offenbar nur wenig Bäume. Christoph Lüttgen, Pressesprecher der Stadt Bornheim: "Im wilden Müll hat der Stadtbetrieb Bornheim in der Vergangenheit nur sehr wenige Weihnachtsbäume eingesammelt."

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