Benefiznachmittag in Bornheim Musik und Kunst für Menschen in Syrien

BORNHEIM-MERTEN · Die kurdische Sängerin Evina Welat hat einen Benefiznachmittag unter dem Motto "Musik und Kunst für Menschen in Syrien" veranstaltet und große Resonanz erlangt.

 Am Klavier: Jan Diko in der Mertener Sekundarschule.

Am Klavier: Jan Diko in der Mertener Sekundarschule.

Foto: Roland Kohls

"Wir haben euch keine Minute vergessen und hoffen, bald sagen zu können: Dieser Krieg ist vorbei." Diese Worte richtete die kurdische Sängerin Evina Welat an all jene Landsleute, die am Sonntag nicht in die Aula der Heinrich-Böll-Sekundarschule kommen konnten, sondern stattdessen in ihrer Heimat Syrien weiterhin in zertrümmerten Häusern oder in improvisierten Camps um ihr Leben bangen müssen.

Diejenigen, die nach ihrer Flucht ein vorübergehendes Zuhause in Bornheim gefunden haben, hatte die aus der Stadt Aleppo stammende Künstlerin zu einem Benefiznachmittag unter dem Motto "Musik und Kunst für Menschen in Syrien" eingeladen. Mehr als 200 Gäste genossen das abwechslungsreiche und informative Programm, das Evina Welat gemeinsam mit dem Arbeitskreis Soziales der Lokalen Agenda Bornheim organisiert hatte.

Die Schirmherrschaft übernahm Bürgermeister Wolfgang Henseler. Der Erlös der Veranstaltung soll dem "Förderverein für bedrohte Völker" übergeben werden, der eine sinnvolle Verwendung der Gelder gewährleistet.

Mit drastischen Worten und Bildern machte Dr. Dr. Rassoul Faki aus Falkensee, der mit Kollegen die "Initiative der Syrisch-Kurdischen Ärzte" gründete, auf die katastrophale Situation der Menschen in Syrien aufmerksam und appellierte an die Spendenbereitschaft der Anwesenden.

So konnte die Initiative etwa mit Hilfe des "Fördervereins für bedrohte Völker" etwa ein Spendenkonto einrichten und Gelder für dringend benötigte Medikamente sammeln.

Durch das multikulturelle Programm führten Silvio Jander und Bettina Groetzner. Neben der Sängerin, die mit dem Ensemble "Concertino" der Bornheimer Musikschule und dem "Trio für alte Musik" auf der Bühne stand, bewiesen viele weitere Künstler ihr Können. Klavierbegleiteten Gesang boten Jan und Memo Diko sowie Aland Yuosef, Aland Kalaf und Gani Nar.

Neben der jungen Bornheimer Band "Vielleichtigkeit" gab auch die Offene Theatergruppe des Stadtteilbüros "Jeder Jeck es anders" Einblicke in ihre Arbeit. Bei einer Kunstauktion, deren Erlös ebenfalls in den Spendentopf fließen soll, wurden Bilder in- und ausländischer, in der Region lebender Künstler versteigert. Darüber hinaus wurde der Erlös des "Festes der Nationen und Kulturen" für die Sprachförderung von Flüchtlingen im Stadtteilbüro übergeben.

Vor einem Jahr verlor Evina Welat durch die Mörder des Assad Regimes ihren Bruder. Seitdem engagiert sich die 47-Jährige noch mehr für die Opfer des Krieges in ihrer Heimat.

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