Flöten-Ensemble "Flautissima" Musikschule Bornheim begeisterte in der Alten Kirche

BORNHEIM · Die Musikerinnen des Flöten-Ensembles "Flautissima" der Musikschule Bornheim präsentierten unter anderem mit Werken von Jacob van Eyck ("Doen Daphne"), Cipriano de Rore ("Ancor che col partire"), John Dowland ("Come again") und Agnes Dorwarth ("Ich hab dich so lieb") Kompositionen von der Renaissance bis zur Moderne.

 Die oftmals belächelte Blockflötenmusik will das Ensemble "Flautissima" einem breiten Publikum nahebringen.

Die oftmals belächelte Blockflötenmusik will das Ensemble "Flautissima" einem breiten Publikum nahebringen.

Foto: Roland Kohls

Ein uralter Apfelbaum stand im Mittelpunkt des Konzerts in der Alten Evangelischen Kirche in Bornheim. Im Laufe eines langen Lebens war der Baum nämlich Zeuge unzähliger Geschichten glücklich und unglücklich verliebter Männer und Frauen. Es sind Geschichten, wie sie in der griechischen Mythologie zu finden sind. Häufig vertonten Komponisten im Laufe der Jahrhunderte den Schmerz einer zurückgewiesenen Liebe. Besonders in der Zeit der Renaissance und des Barocks (15. bis 17. Jahrhundert) gibt es eine Vielzahl musikalischer Liebeslyrik.

Die beiden Jahrhunderte waren denn auch überwiegend Thema des jüngsten Konzertes an der Königstraße.

Die Musikerinnen des Flöten-Ensembles "Flautissima" der Musikschule Bornheim präsentierten unter anderem mit Werken von Jacob van Eyck ("Doen Daphne"), Cipriano de Rore ("Ancor che col partire"), John Dowland ("Come again") und Agnes Dorwarth ("Ich hab dich so lieb") Kompositionen von der Renaissance bis zur Moderne. Unter der Gesamtleitung der international tätigen Blockflötistin Katja Beisch hatten die Musikerinnen Birgit Reinders (Sopranistin, Blockflöte), Sabine Büttner (Blockflöte), Anja Niemeier (Altstimme, Blockflöte), Christiane Dieterich-Hirsch (Barockcello) und Agnes-Dorothee Lang (Cembalo, Blockflöte) ein hervorragendes Programm zusammengestellt.

Unter dem Motto "If Music be the Food of Love" ("Wenn Musik die Nahrung der Liebe ist") erzählte Moderatorin Beisch unterschiedliche Geschichten von der Liebe und erläuterte deren Ausdruck in der Musik.

So spiegelte sich die unsterbliche Liebe Apollos zu Daphne ("Doen Daphne") in den traurigen Klängen der solo gespielten Tenorblockflöte wider. Wie unglücklich und traurig Liebe machen kann, das zeigte sich in der musikalischen Vertonung der Werke wie "Weep, O mine Eyes" (John Bennet) oder "When Loves Soft Passion" (Kantate von Johann Christoph Pepusch).

Spontanen Applaus erhielt die Darbietung von fünf Blockflöten und einem Sprecher nach einem Gedicht von Joachim Ringelnatz ("Ich hab dich so lieb"), denn die Musikerinnen untermalten das Gedicht nicht nur mit den unterschiedlichsten Soundeffekten, sondern zeigten auch durch Gestik und Mimik schauspielerisches Talent.

Das Ensemble "Flautissima" gibt es seit 2007. Gegründet wurde es seinerzeit mit der Intention, die oftmals belächelte und verpönte Blockflötenmusik in ihrer Vielfalt einem breiteren Publikum nahezubringen. Und die Zuhörer in der Alten Evangelischen Kirche waren begeistert.

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