Warteliste mit 25 Kindern Nachfrage nach Mitgliedschaft bei Pfadfindern in Hersel und Widdig steigt

Bornheim-Hersel · Eine Mitgliedschaft bei den Pfadfindern in Hersel und Widdig ist begehrt. Derzeit gibt es eine Warteliste mit 25 Kindern. Die Pfadfinderschaft sucht Gruppenleiter.

 Die Hersel-Widdiger Pfadfinder-Gruppierung – hier bei der diesjährigen Kronkorken-Sammelaktion – besteht seit 2006.

Die Hersel-Widdiger Pfadfinder-Gruppierung – hier bei der diesjährigen Kronkorken-Sammelaktion – besteht seit 2006.

Foto: Matthias Kehrein

Für Dominik Antwerpen gibt es nichts Schöneres als die Gruppenstunden und regelmäßigen Zeltlager bei den Pfadfindern von Sankt Franziskus Hersel/Widdig. „Die gemeinsamen Spiele sind einfach cool, und ich finde es gut, dass keiner bei uns benachteiligt und ausgegrenzt wird“, sagt der zehnjährige Herseler selbstbewusst. Und natürlich war er auch – wie viele andere in seinem Alter – beim jährlich stattfindenden Stammestag mit Messe und anschließender Stammesversammlung in der Jurte an der Pfarrkirche St. Aegidius Hersel dabei.

Dominik ist ein Wölfling und gehört damit zu den jüngsten Mitgliedern. 113 Aktive zählt sein Stamm am Rhein. Die Unterteilung in Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover erfolgt je nach Alter. Die Hersel-Widdiger Gruppierung ist Teil der katholischen Dachorganisation der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) mit bundesweit 95 000 Mitgliedern – mit wachsender Nachfrage. „Das zeigen auch bei uns die Zahlen. Wir haben sogar eine Warteliste mit 25 Kindern, die wir nicht aufnehmen können, weil uns Gruppenleiter fehlen“, sagt Stammesvorstand Thomas Hoeft. Seine Pfadfinderschaft ist noch relativ jung. Die Initiative zur Gründung ging 2006 vom sehr jungen Elias Stenzel aus. Seine Mutter Kerstin Völker-Stenzel – damals Mitglied im Sachausschuss Jugend der Herseler Kirchengemeinde – setzte sich für die Idee ein und gemeinsam mit Mitstreiter Rainer Krotz auch um.

Zeltlager als Höhepunkt

Krotz hat sich mittlerweile aus dem „aktiven Dienst“ des Stammes zurückgezogen, für den Förderverein ist er allerdings tätig und bei wichtigen Veranstaltungen immer dabei. Auch heute erinnert er sich noch gerne an die Anfänge und an den Aufbau seiner „Siedlung“. Als Pate leistete der St. Walburga Pfadfinderstamm Hilfestellung, die künftigen neuen Leiter wurden geschult, so dass in einer Rekordzeit von zwei Jahren alle Bedingungen für eine Stammesgründung erfüllt waren – mindestens 30 Mitglieder und je eine Gruppe in allen Altersstufen mit Aussicht auf dauerhaftem Bestand.

Seitdem begeistern die gemeinsamen Aktivitäten immer wieder Jung und Alt. Ob Geländespiele, Basteln, Lagerfeuer mit Stockbrot, Beteiligung an der Müllsammelaktion der Stadt Bornheim, Touren am Rhein oder im Wald – was unternommen wird, entscheiden die Mädchen und Jungen selbst. Höhepunkt ist jedes Jahr das Zeltlager, das mal in der Sächsischen Schweiz, mal in Bayern stattfindet und 2022 in Villingen-Schwenningen geplant ist. Paul Röttgen (21) ist seit seinem siebten Lebensjahr dabei, mittlerweile als Gruppenleiter. Toll findet er bis heute die Gemeinschaft, die Gruppentreffen, das Lager und die Natur. Das gilt auch für Philipp Neffgen (23), den Freunde einst mitgenommen hatten: „Mir haben die Ideale gefallen. Allzeit bereit sein und jeden Tag eine gute Tat tun fand und finde ich ansprechend. So kann man die Welt ein Stück besser machen.“ Die Gemeinschaft ist auch für Thomas Steinheuer (21) das Fundament der Pfadfinderschaft. Er sagt: „Die Online-Gruppenstunden während der Coronazeit konnten allerdings die persönlichen Kontakte nicht ersetzen.“

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