Vereinsgründung „FreizeitVille“ kümmert sich um den Erhalt des Hemmericher Schützenhauses

Bornheim-Hemmerich · Nach dem Ende des Schützenvereins gab es in Hemmerich Sorge über die Zukunft des Schützenhauses. Nun haben engagierte Bürger einen Verein gegründet, der für die Immobilie schon Pläne hat.

 Daniel Franzen, Christian Koch, Walter Berchtold (hinten) und Benjamin Böhm beim Feiern. Bei der ersten Veranstaltung des neuen Vereins „FreizeitVille“ war viel los.

Daniel Franzen, Christian Koch, Walter Berchtold (hinten) und Benjamin Böhm beim Feiern. Bei der ersten Veranstaltung des neuen Vereins „FreizeitVille“ war viel los.

Foto: Axel Vogel

Familien mit Kinder probierten die Spieleangebote, Singles, Paare und Senioren nutzten die frisch restaurierten Sitzbänke zu einem gemütlichen Plausch. Die erste Veranstaltung des neu gegründeten Hemmericher Vereins „FreizeitVille“ fand schon eine große Resonanz. Ein guter Auftakt für den Verein, der sich in Zukunft vor allem dem Erhalt des ehemaligen Schützenhauses widmen soll.

Schützenverein fehlte der Nachwuchs

Seit rund einem Jahr kümmert sich der Ortsausschuss (OAS) um die beiden Vorsitzenden Christoph Eichen und Walter Berchtold gemeinsam mit einigen Helfern um Pflege und Sauberkeit des Hemmericher Sportplatzes neben dem Schützenhaus. Der OAS hatte den Platz im September 2021 als Nachfolger des SV Vorgebirge von der Stadt gepachtet. Mit dem Aus der St. Hubertus Schützenbruderschaft im vergangenen Jahr stand die Frage nach einer Zukunft des Schützenhauses im Raum. Wie berichtet, fehlte den Schützen der Vereinsnachwuchs. Für die beiden OAS-Vorsitzenden war klar, dass das Gebäude mit seinen Sanitäranlagen und als Umkleide für die Sportler des benachbarten Sportplatzes genutzt werden könnte und müsste.

Um das Gebäude für den Ort zu erhalten, brachten daher engagierte Bürger am 25. Oktober 2021 den Verein „FreizeitVille“ auf den Weg. Sie kümmern sich um das Haus. „Denn im Außenbereich gelegen gab es nur die Optionen Abriss oder weitere Verwendung im Sportbereich. Jetzt wird das ehemaligen Schützenhaus Teil des Sportplatzes“, erklärte der Hemmericher und FDP-Lokalpolitiker Christian Koch, der gemeinsam mit Eichen, Berchtold und seiner Schwester Susanne Koch im neuen Vorstand aktiv ist. Zehn Männer und Frauen waren bei der Vereinsgründung dabei, die Aufnahme weiterer Mitglieder ist für „FreizeitVille“ kein Muss. „Der Verein ist nicht darauf ausgelegt, Mitglieder zu werben, sondern Aktivitäten auf dem Sportplatz und im Haus zu organisieren“, erklärte Koch.

Baulicher Zustand ist ausgesprochen gut

Ab 2023 wird „FreizeitVille“ die Pflege des Platzes komplett übernehmen, ein Pachtvertrag für das Gebäude muss mit der Stadt noch abgeschlossen werden. Dann wird sich zeigen, ob eine regelmäßige Miete zu zahlen sein wird oder nicht. Daher sei es erfreulich, dass Sanierungen am Gebäude nicht nötig sein werden, da der bauliche Zustand ausgesprochen gut sei, sagte Koch. Entfernt werden Dekorationen, die an die vorherigen Eigentümer erinnern. Dafür sollen dort in Zukunft sportliche Aktivitäten angeboten werden, wie zum Beispiel Bogenschießen. Das könne man laut Koch ohne großen Aufwand auf der ehemaligen Kleinkaliberanlage installieren.

Platz für bis zu acht Sportarten

Viel vorgenommen hat sich „FreizeitVille“ auch für das 11.000 Quadratmeter große benachbarte Areal. Maximal acht verschiedene Sportarten sollen dort ausgeübt werden, die Realisierung der Spielstätten hängt dabei jedoch stets von den eingeworbenen Spenden ab. Angedacht sind unter anderem Beachvolleyball, Boule, Kleinfeldfußball, Basketball, Gymnastik und Yoga. Die Stadt erstellt zurzeit für sich selbst den Bauantrag für den Sportplatz. Auf die Fertigstellung hofft der Verein im kommenden Jahr. Aber nicht nur für den Sport, sondern auch als Treffpunkt und zum Feiern steht der Platz allen Hemmerichern weiterhin zur Verfügung. Einzige Voraussetzung ist die Entsorgung des Mülls. Denn in diesem Sommer gab es Ärger mit einigen Jugendlichen, die dort Flaschen und Plastikmüll zurückgelassen haben. Eine Streetworkerin wurde hinzugezogen, seitdem sei es besser. „Wir haben nichts gegen Feiern. Im Gegenteil. Feiern ist ausdrücklich gewünscht", betonte Koch.

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