Kommentar Nicht um jeden Preis

Meinung | Bornheim · Der Protest der Walberberger Bürger gegen das Baugebiet nahe der Schützenstraße war ein positives Zeichen politischer Mitbestimmung. Bei der Suche nach neuem Wohnraum muss die Stadt Bornheim verschiedene Aspekte beachten.

 Ende vergangener Woche hatten Walberberger gegen das Baugebiet protestiert.

Ende vergangener Woche hatten Walberberger gegen das Baugebiet protestiert.

Foto: Susanne Träupmann

Es war gut, dass sich die Walberberger durch ihren Protest in den politischen Entscheidungsprozess um das Baugebiet nahe der Schützenstraße eingebracht haben. Niemand kann sagen, wie die Debatte um das Baugebiet sonst ausgegangen wäre. Dass SPD-Frau Ute Kleine᠆kathöfer betonte, das Nein der Sozialdemokraten zur Bebauung liege nicht am Protest aus der Bürgerschaft, geschah mit Kalkül. Schließlich will sich keine politische Partei nachsagen lassen, ausschließlich aufgrund von Beschwerden aus der Bevölkerung so zu handeln wie sie es tut – obgleich das nicht immer auszuschließen ist. Wobei in diesem Fall sachliche Gründe klar gegen die Bebauung sprechen.

Dass der Stadtrat den eindeutigen Beschluss gegen die Bebauung kippt, ist quasi ausgeschlossen. Ungeachtet des Bürgerprotestes hat die Beerdigung der Baupläne den Fokus auf einen wichtigen Aspekt der Stadtentwicklung gelegt. Es darf kein Bauen um jeden Preis geben. Sicher lastet auf der Stadt Bornheim ein hoher Druck, Wohnraum zu schaffen – vor allem preisgünstigen. Und wer die Bornheimer Politik verfolgt, stellt fest, dass Baugebiete regelmäßig auf der Tagesordnung stehen. Nicht nur Bornheimer suchen in ihrer Heimatstadt eine Wohnung, auch drängen Menschen aus den umliegenden Städten auf den Wohnungsmarkt der Stadt.

Dennoch dürfen die Verantwortlichen nicht nur auf die Einnahmen schauen, die durch die Schaffung von neuem Wohnraum fließen. Auch Aspekte wie mögliche Verkehrsprobleme und Schäden für die Umwelt dürfen nicht unter den Tisch fallen. Letzteres ist vor allem bei Hanglagen von Bedeutung. Mit der Frage, ob der Vorgebirgshang weiter bebaut werden soll, muss sich die Politik intensiv beschäftigen. Nicht nur in Walberberg.

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