So gesehen Nikolaus im Bahntakt

Meinung | Bornheim · Zum Fest des Heiligen Nikolaus gab es in Bornheim eine besondere Aktion. Die Überraschung war wohlverdient, findet unsere Autorin Juliane Hornstein.

Dominik Pinsdorf (Mitte) war als Nikolaus unterwegs, um Fahrer und Gäste der S 18 in Bornheim zu beschenken. An seiner Seite: Musiker Hagen Fritzsche und Engel Lisa Koenings.

Dominik Pinsdorf (Mitte) war als Nikolaus unterwegs, um Fahrer und Gäste der S 18 in Bornheim zu beschenken. An seiner Seite: Musiker Hagen Fritzsche und Engel Lisa Koenings.

Foto: Axel Vogel

Und? Wie war die persönliche Nikolaus-Bilanz? Schön artig gewesen, einen sauberen Schuh aufgestellt und am nächsten Morgen etwas Süßes gefunden? Sich als Elternteil an der wenig fruchtbaren Diskussion beteiligt, wie teuer Nikolausgeschenke heutzutage mindestens sein müssen – oder maximal sein dürfen? Oder einfach einmal Menschen eine Freude bereitet, die damit nicht gerechnet haben?

Für Letzteres hat sich der Bornheimer Ortsvorsteher Dominik Pinsdorf entschieden. In passendem Kostüm und mit diversen kleinen Aufmerksamkeiten stand er am Nikolaustag in Begleitung von „Engel“ Lisa Koenings am Bahnhof Bornheim-Mitte und wartete auf die S 18. Seine Mission: den Fahrerinnen und Fahrern der Bahnen für ihren Einsatz zu danken. Pinsdorf ist selbst gelernter Eisenbahner. Daher wusste er auch in der Rolle des Heiligen Nikolaus, was im streng getakteten Alltag gute Laune bringt. Zum Beispiel Live-Musik: „Lasst uns froh und munter sein“, gespielt für jeden Zugfahrer und jede Zugfahrerin von Musiker Hagen Anselm Fritzsche mit der Trompete. Außerdem sei immer Zeit für ein kurzes, aber emotionales Gespräch gewesen, berichtete Pinsdorf nach der Aktion, mit der er „einen Nerv getroffen“ habe.

Gerade nach der Corona-Zeit sei es ihm ein Anliegen gewesen, den „Menschen in den Mittelpunkt zu rücken“. Die KVB, SWB und der Infrastrukturbetreiber HGK unterstützten dieses Projekt als Wertschätzung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Leider kann sich auch der Nikolaus dem Fahrplantakt nicht entziehen. Zwei Minuten – so lange, wie die Fahrgäste zum Ein- und Aussteigen brauchen – gab es für jede Bescherung. Dann schaltete das Signal auf Fahrt, und die Bahn musste weiter. Im täglichen Bahnverkehr für Verspätungen zu sorgen, wäre schließlich alles andere als artig, und als Nikolaus geht man mit gutem Beispiel voran. Gut so.

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