Besuch aus Düsseldorf NRW-Ministerin zu Gast in Hersel bei den Bonner Werkstätten

Hersel · NRW-Ministerin Ursula Heinen-Esser hat sich bei einem Besuch in den Bonner Werkstätten über die dortigen Arbeitsabläufe informiert.

 Ministerin Ursula Heinen-Esser besucht die Lebensmittelverpackung der Bonner Werkstätten.

Ministerin Ursula Heinen-Esser besucht die Lebensmittelverpackung der Bonner Werkstätten.

Foto: GA/Axel Vogel

Entstanden ist der Kontakt auf der Weltleitmesse für Biolebensmittel "Bio-Fach" in Nürnberg. Dort schaute die NRW- Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Ursula Heinen-Esser, an einem Stand vorbei, an dem auch die Bonner Werkstätten als Dienstleister für die Verpackung von Biolebensmitteln vertreten war.

Das Erstaunen der Ministerin war groß, weshalb sie einer Einladung des Werkstattleiters Jochen Flink zu einer Betriebsbesichtigung gerne folgte. Im Fokus stand beim Besuch der Bereich Lebensmittelverpackungen. Einen Einblick bekam die Ministerin aber auch in den Arbeitsbereich für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. Dort sind zehn Mitarbeiter und drei Gruppeneiter beschäftigt.

Tablets helfen im Alltag

Gruppenleiter Florian Fritz und Mitarbeiter Maurice Wencek demonstrierten am Beispiel der Unterstützten Kommunikation, welche Möglichkeiten zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben die Digitalisierung Menschen mit Beeinträchtigung eröffnet. "Mit dem bebilderten Speiseplan auf dem Tablet haben unsere Beschäftigten die Möglichkeit, sich durch einen Klick ihr Mittagessen selbst auszusuchen und zu bestellen.

Das mag sich zuerst profan anhören, aber es ermöglicht Menschen, die sich verbal nicht äußern können und in ihren Bewegungen eingeschränkt sind, ein hohes Maß der Selbstbestimmung", nannte Geschäftsführer Andreas Heß ein Beispiel. Im Anschluss besuchte die Ministerin mit Andreas Heß, Jochen Flink und Werkstattrat Mario Assmann den Bereich der Lebensmittelverpackung. Dort sind unter der Leitung von Karsten Klimmeck 105 Mitarbeiter beschäftigt.

"Die Abteilung ist nach HACCP-System und Biokontrollverfahren EWG 2029/91 zertifiziert und verpackt pulverförmige und krümelige Produkte in Klein- und Großserien beispielsweise in Dosen, Beutel und Faltschachteln. Damit sind die Bonner Werkstätten einer der wenigen Dienstleister, die für die Verpackung von Biolebensmitteln zertifiziert sind", erklärte Jochen Flink.

Ampelwaage zeigt die richtige Menge an

Interessant zu sehen war, wie die Mitarbeiter durch einfache technische Hilfsmittel unterstützt werden. Die Ampelwaage beispielsweise springt beim Abfüllen von Basenpulver erst dann auf "grün" wenn sich die grammgenaue Menge in der Dose befindet. Ursula Heinen-Esser: "Jetzt kann ich mir viel besser vorstellen, was hier gemacht wird."

Wie Geschäftsführer Heß und Bornheims Bürgermeister Henseler berichteten, planen die Werkstätten, im neuen Gewerbegebiet Hersel den Bereich Garten- und Landschaftsbau zu erweitern. Bisher sind am Standort Hersel 1130 Menschen mit Behinderung beschäftigt. "Wir sind froh, dass wir die Bonner Lebenshilfe als Träger nicht nur der Werkstätten, sondern auch einer Kita und anderen Einrichtungen in Bornheim haben", resümierte Henseler.

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