Richtung Bonn oder Köln Nur ein Zug pro Stunde hält in Roisdorf und Sechtem

Bornheim · Reisende in Roisdorf und Sechtem leiden weiter unter den Einschränkungen im Bahnverkehr. Eine Besserung ist erst für Anfang Mai in Sicht. Bis dahin ist weiterhin viel Geduld gefragt.

 Die von National Express betriebene RB 48 fährt nicht wie üblich bis Bonn-Mehlem, sondern nur zwischen Wuppertal und Köln.

Die von National Express betriebene RB 48 fährt nicht wie üblich bis Bonn-Mehlem, sondern nur zwischen Wuppertal und Köln.

Foto: Christoph Meurer

Zwar fahren seit Montag wieder mehr Nahverkehrszüge durch Nordrhein-Westfalen, Reisende aus Bornheim brauchen allerdings weiterhin viel Geduld. Denn: Mit der Regionalbahn (RB) 26 fährt aktuell nur ein Zug pro Stunde und Richtung zwischen Bonn und Köln, der auch in Roisdorf und Sechtem hält. Der zwischen den Städten ebenfalls verkehrende Regionalexpress (RE) 5 rauscht durch die Vorgebirgsbahnhöfe durch.

Die von National Express betriebene RB 48 fährt nicht wie üblich bis Bonn-Mehlem, sondern nur zwischen Wuppertal und Köln. Und das nicht nur zum Verdruss der Pendler, sondern auch der Politik. Wie berichtet, hat die Stadt Bonn in einem Schreiben gefordert, die Fahrten der RB 48 schnell wieder aufzunehmen. Unterstützung erhält die Stadt von den Grünen aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Der Ausfall sei völlig inakzeptabel, kritisiert Ingo Steiner, Vorsitzender des Kreis-Planungs- und -Verkehrsausschusses. Die Menschen seien auf einen zuverlässigen öffentlichen Personennahverkehr angewiesen.

National Express hätte bereits vor der coronabedingten Einstellung der RB 48 ein Zugführerproblem gehabt, was zu regelmäßigen Ausfällen auf der Linie geführt habe, sagt Michael Schroerlücke, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Kreistag. „Daher liegt die Vermutung nahe, dass der Ausfall der RB 48 nicht allein auf einen durch die Pandemie höheren Krankenstand zurückzuführen ist, sondern auch andere Gründe hat“, so Schroerlücke weiter. Zuständig für die Organisation des Schienennahverkehrs in der Region ist der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR). Dessen Sprecher Holger Klein weist auf Anfrage des General-Anzeigers darauf hin, dass der Ausfall in der Tat mit Personalausfällen zu tun hat.

Zweckverband macht Verkehrsunternehmen Druck

„Wenn die Unternehmen uns sagen, sie haben kein Personal, um die vertraglich festgelegten Leistungen zu fahren, müssen wir das leider im ersten Schritt zähneknirschend akzeptieren“, so Klein. Zugleich erhöhe der NVR aber den Druck auf die Verkehrsunternehmen. Die Wiederherstellung des kompletten Angebotes der RB 48 von National Express werde zurzeit geplant und solle spätestens zum 4. Mai umgesetzt werden, so Klein weiter.

National Express hat auf eine Anfrage des General-Anzeigers bis Redaktionsschluss am Freitag nicht reagiert.

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