Koalitions-Aus in Bornheim Personaldebatten und Königstraße

BORNHEIM · Das Ende der schwarz-grünen Koalition in Bornheim ist besiegelt, doch die Gemüter sind noch nicht zur Ruhe gekommen. Bündnis 90/Die Grünen hatten die Koalition am vergangenen Donnerstagabend mit dem Partner CDU aufgekündigt, weil dieser mit seiner Entscheidung gegen die Einbahnlösung in der Königstraße die Bündnisvereinbarungen gebrochen hätte.

Für die CDU stecken dahinter jedoch personelle Gründe. Das gute Koalitions-Miteinander sei durch die neue grüne Führung zerstört worden, so CDU-Chef Hans Dieter Wirtz.

Diese Darstellung der Union sei "abwegig", so Manfred Quardt-Herte. Der Spitzenkandidat der Grünen teilte gestern mit: "Die Koalition ist nicht an Personen gescheitert, sondern an Inhalten." Er machte im Gegenzug auch interne Querelen beim Koalitionspartner verantwortlich: "Wir mussten monatelang mit ansehen, wie die intern zerstrittene CDU Schritt für Schritt den Koalitionskonsens aufkündigte. Das Abstimmungsverhalten zur Verkehrsführung in der Königstraße hat dann den letzten Rest an Vertrauen gekostet."

Die Grünen hätten bereits im November klar gemacht, dass die Entscheidung über die Königstraße Knackpunkt in der Koalition sei.

Die ehemaligen Gegner sind sich indes einig, ihre jeweiligen Positionen pro und contra Einbahnstraße bei der Kommunalwahl im Mai in Wählergunst ummünzen zu können: "Die CDU-Kehrtwende hat vor der Kommunalwahl wieder klare Verhältnisse geschaffen", so die Grüne Andrea Gesell. Man gehe nun als eigenständige Kraft in den Wahlkampf.

"Wir haben jetzt die Chance, uns vor der Wahl unabhängig von einer Koalitionsaussage zu positionieren. Die Karten werden neu gemischt", sagte Wirtz.

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