Interview mit dem Nikolaus Peter van den Berg ist der Nikolaus von Bornheim

Bornheim · Der 6. Dezember ist für viele Kinder ein besonderer Tag in der Adventszeit, denn dann kommt der Nikolaus. In Bornheim ist seit 35 Jahren Peter van den Berg in der Rolle des heiligen Mannes unterwegs.

Was macht der Nikolaus die restlichen Tage im Jahr, wenn er nicht am Vorabend des Nikolaustages die Bornheimer Kinder besucht?

Nikolaus: Ich bin im Ruhestand und gehe meinen Hobbys nach wie die Bornheimer Vorgebirgsmusikanten und den Ortsausschuss. Des Weiteren habe ich fünf Enkelkinder und einen Urenkel, um die ich mich gerne kümmere. Ich bin gerne in Gesellschaft.

Wie erleben die Kinder Sie?

Nikolaus: Einige sind zunächst leicht angespannt, wenn sie mich treffen. Aber nach einer gewissen Zeit werden sie locker und schauen mich erwartungsvoll an, allerdings manchmal auch ein bisschen ängstlich. Sie freuen sich aber stets über ein gutes Wort von mir und ganz plötzlich kommen die Jungen die Mädchen auf mich zu. Manchmal singen wir ein wenig zusammen oder beten sogar. Letztlich ist es eine gemütliche Runde mit etwa 120, 130 Kindern in der Pfarrkirche Sankt Servatius, die dann von mir ihre Geschenktüten bekommen.

Gibt es denn tatsächlich böse Kinder, die die Rute verdient hätten?

Nikolaus: Wenn es böse Kinder gibt, ich kenne kaum welche, dann sollten sich die Eltern um sie kümmern. Dafür bin ich nicht zuständig. Ich bemühe mich immer, ein guter Nikolaus zu sein.

Wie lange sind Sie schon in Bornheim unterwegs?

Nikolaus: Bestimmt schon seit 35 Jahren. Irgendwann kommt der Punkt, an dem für viele Menschen einfach feststeht, dass du das immer machst. Ich suche schon seit Jahren einen Nachfolger, es findet sich aber bisher kein anderer. So lange es mir gesundheitlich gut geht, bin ich weiterhin dabei. Für meine Nachfolge gibt es bestimmt mal eine Lösung. Im Rheinland sagt man ja bekanntlich, es ist noch immer gut gegangen.

Ist Ihnen in der Vergangenheit mal etwas Skurriles passiert?

Nikolaus: Nein, es ist nie etwas passiert.

Liegt das vielleicht daran, dass die Kinder Ihnen mit einer gewissen Ehrfurcht begegnen?

Nikolaus: Zumindest mit etwas Respekt, das glaube ich auch.

Bekommen Sie etwas von den Kindern geschenkt?

Nikolaus: Auf dem Peter-Fryns-Platz steht parallel zum Weihnachtsmarkt eine große Bühne, auf der ich mit den Kindern stehe. Wir singen, begleitet von den Vorgebirgsmusikanten, öfter Weihnachtslieder, hin und wieder sagen Kinder auch Gedichte auf oder ich bekomme selbst gemalte Bilder geschenkt.

Was bekommen die Kinder für Geschenke?

Nikolaus: Der Gewerbeverein besorgt Schoko-Nikoläuse, die ich dann während der Veranstaltung auf dem Peter-Fryns-Platz überreiche. Und die Vorgebirgsmusikanten stellen für die Feier in der Sankt- Servatius-Kirche Geschenktüten für die Kinder zusammen. Im Tausch gegen einen Gutschein im Wert von sieben oder acht Euro, der von den Eltern in diversen Bornheimer Geschäften gekauft werden kann, bekommen die Kinder dann ihre Geschenktüte. Ich erinnere mich gerne, dass ich ganz früher in Begleitung der Vorgebirgsmusikanten und mit einer Pferdekutsche durch den Ort gezogen bin. Gegen 17 Uhr haben wir angefangen, und gegen 21 Uhr sind wir dann zum Peter-Fryns-Platz gekommen. Das war für die Kinder letztlich zu spät. Die gingen zum Teil noch in den Kindergarten oder waren gerade in der Schule und daher noch zu jung, um so lange aufzubleiben. Daher kommt jetzt der Nikolaus am Abend des 5. Dezember in die Pfarrkirche.

Kennen die Kinder die Geschichte vom Heiligen Nikolaus eigentlich?

Nikolaus: Die meisten kennen sie, ansonsten erzähle ich sie. Aber nicht zu lange, weil die Kinder noch nicht so aufnahmefähig sind. Am Nikolausabend in Sankt Servatius übernimmt diese Aufgabe, wenn es seine Zeit erlaubt, auch schon mal unser Pastor.

Während des Weihnachtsmarktes am Sonntag, 3. Dezember, kommt um 17.30 Uhr der Nikolaus auf den Peter-Fryns-Platz in Bornheim. Am Dienstag, 5. Dezember, besucht er die Kinder um 18 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Servatius in Bornheim. Mit dabei sind die Bornheimer Vorgebirgsmusikanten. Gutscheine für die Geschenktüten gibt es bei der Metzgerei Breuer und Moden Chris.

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