Bornheim Pfarrer Stockem und Pastoralreferentin Diel werden in ihre Ämter eingeführt

BORNHEIM · Der Kirchengemeindeverband Bornheim hat einen neuen Pfarrer: Am Sonntag wurde Jörg Stockem in der Pfarrkirche Sankt Servatius feierlich in sein neues Amt als Leitender Pfarrer in Bornheim eingeführt.

 Pastoralreferentin Cordula Diel und der neue Leitende Pfarrer für Bornheim, Jörg Stockem, der die Nachfolge von Anno Burghof antritt.

Pastoralreferentin Cordula Diel und der neue Leitende Pfarrer für Bornheim, Jörg Stockem, der die Nachfolge von Anno Burghof antritt.

Foto: Roland Kohls

Der 39-jährige Geistliche arbeitete zuvor in Brühl als Kaplan. Zeitgleich trat auch die neue Pastoralreferentin Cordula Diel ihren Dienst an. Offiziell wurde Jörg Stockem bereits am 1. September von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner zum Pfarrer ernannt. Zu seinem Einzugsbereich gehören die Pfarreien in Bornheim, Brenig, Hersel, Roisdorf und Widdig.

Stockem ist Nachfolger von Anno Burghof (70), der 35 Jahre Pfarrer in Hersel zudem Leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Bornheim und Kreisdechant war und seit Anfang August als Spiritual im Albertinum Bonn arbeitet, wo er Priesteramtskandidaten unterstützt (der GA berichtete).

In seiner Eröffnungspredigt appellierte Stockem an die Menschen, "sich in Zeiten von abschmelzenden Volkskirchen wieder auf die Gemeinschaft und auf den Weg zu Gott zu konzentrieren".

Aber was ist Jörg Stockem für ein Mensch, wo kommt er her und welche Werte sind für ihn wichtig? Der gebürtige Aachener ist in Würselen aufgewachsen und dort in die Klosterschule gegangen. "Nach der Firmung hatte ich zunächst den Kontakt zur Kirche verloren, Gott spielte in meinem Leben nicht die wichtigste Rolle", sagte Stockem, der 1994 sein Abitur machte und Staatsanwalt werden wollte.

Sein Jurastudium begann er zunächst in Bonn, wo er Menschen kennenlernte, die ihm Gott wieder näherbrachten. Der Mann, der eigentlich Frau und Kinder in seinem Leben eingeplant hatte, wollte auf einmal mehr aus seinem Glauben, der Kirche und Gott machen. Und so kam es, dass er sein Jurastudium abbrach und die Priesterausbildung in Bonn begann.

Es folgten viele Stationen in seinem Berufsleben, neun Umzüge als Kaplan und schließlich die Abordnung des Erzbischofs nach Bornheim. "Ich habe mir nicht ausgesucht, hier zu sein, aber hier bin ich genau richtig. Ich habe Gott einfach machen lassen und mich von der Kirche schicken lassen", so Stockem.

Auch will sich der engagierte Priester nicht damit abfinden, dass aktuell nur noch zehn Prozent der Kirchenmitglieder in die Kirche gehen. "Mein Wunsch ist es, wieder mehr Menschen in der Kirche zu versammeln, die Menschen in meiner Gemeinde kennenzulernen, hinzuhören und für sie da zu sein." Um dieses Ziel zu erreichen, will Stockem in den nächsten Wochen viele Termine wahrnehmen. In den ersten beiden Wochen seiner Amtszeit hat er bereits mit Mitgliedern von Kirchenvorständen und Pfarrgemeinderäten gesprochen sowie Kindergärten besucht.

"Mein Ziel ist durch den Glauben definiert. Ich möchte aus den fünf Pfarreien eine neue Gemeinschaft und eine große Pfarrfamilie machen." Auf die Frage, wie er auf die Jugend zugehen möchte, antwortet er selbstbewusst: " Ich war zehn Jahre Jugendseelsorger, ich weiß, wie die Jugendlichen ticken. Ich bin offen, neue Dinge auszuprobieren, um an die Jugend ranzukommen."

Auch die Arbeit der Pfarrgemeinderäte will Stockem verändern. "Ich möchte mehr Menschen in meinem Umfeld haben, die innovativ denken und offen gegenüber Neuerungen sind." Mit seinem Vorgänger Anno Burghof hat Stockem intensive Übergabegespräche geführt.

In seiner knappen Freizeit schaltet der begeisterte Kinogänger beim Wandern und mit seinen Freunden ab. "Auch ein Pfarrer hat weltliche Hobbys. Vor zwei Wochen habe ich mir im Kino 'Ich, einfach unverbesserlich 2' angeschaut." Besonders wichtig ist ihm der Zusammenhalt seiner Familie. Deshalb hat er den Sonntag nach den Feierlichkeiten in der Kirche und der Entgegennahme der vielen Glückwünsche von Gläubigen sowie Vertretern der Pfarrgremien und der Stadt Bornheim auch mit seiner Familie ausklingen lassen.

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