Käferbefall in Bornheim Pflanzenschutzdienst ordnet Rodung der Ahornbäume an

Bornheim · 14 junge Ahornbäume müssen im Bornheimer Gewerbegebiet gefällt werden. Die Landwirtschaftskammer ordnet die Rodung an.

Er ist nur 2,5 bis vier Zentimeter klein, doch er kann große Schäden anrichten: der Asiatische Laubholzbockkäfer, kurz ALB. Um dessen Ausbreitung in der Region zu verhindern, ließ die Stadt Bornheim am Dienstag 14 junge Spitzahornbäume im Gewerbegebiet Bornheim-Süd beseitigen. Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer NRW hatte die Rodung angeordnet.

Ende September hatten die Baumkontrolleure der Landwirtschaftskammer einen Befall an einem Ahornbaum im Gewerbegebiet festgestellt, schildert Gerhard Renker, der beim Pflanzenschutzdienst für die Bekämpfung von Quarantäneschädlingen zuständig ist. Und um Quarantäne geht es: Wie Renker erklärt, schreibt eine EU-Regelung vor, dass nicht nur der befallene, sondern alle Bäume in einer Umgebung von hundert Metern zu entfernen sind.

So sollen eine mögliche Ausbreitung des Käfers und ein Absterben von Bäumen verhindert werden. Die zehn städtischen und vier privaten Bäume, die seit etwa drei Jahren an der Alexander-Bell-Straße standen, würden erst jetzt gefällt, da die Tiere nicht vor Ende Mai schlüpfen. Die Larven setzen sich tief ins Holz, die Eiablage erfolge durch ein dünnes Loch – „wie ein Nadelstich“, so der Fachmann. Daher sei es auch schwer zu sagen, ob die gefällten Bäume von dem gefräßigen Schädling befallen seien oder nicht. Zumal dieser auch eine Entwicklungszeit von zwei Jahren hat.

Binnen 20 Minuten hatten die Arbeiter ihr Werk erledigt, sind die Stämme der jungen Bäume doch noch keine zehn Zentimeter dick. Ihr Holz wird geschreddert und anschließend in einer Hackschnitzelheizung verbrannt – damit würden Gewächshäuser beheizt, weist Renker auf einen positiven Nebeneffekt hin. Die Stadt Bornheim will die Bäume noch dieses Jahr durch neue ersetzen.

Ganz bewusst würden wieder Ahornbäume gepflanzt, sagt Renker, denn die stehen beim ALB neben Birken, Weiden, Kastanien und Platanen ganz oben auf der Liste. Der Pflanzenschutzdienst vermutet, dass der asiatische Schädling durch Verpackungsholz aus dem asiatischen Raum eingeschleppt worden sein könnte. „In einem Gewerbegebiet kommen Waren aus aller Welt an“, so Renker, da bestehe eben die Gefahr, dass die Tiere etwa in Paletten steckten. Damit im Fall einer erneuten Einschleppung der Käfer nicht weiter raus ins Stadtgebiet fliege, sollten wieder die bei ihm beliebten Ahornbäume im Gewerbegebiet gesetzt werden.

Dort war es 2005 an der Johann-Philipp-Reis-Straße auch erstmals zum Fund des Schädlings in 30 Ahornbäumen gekommen. Seitdem kontrolliert der Pflanzenschutzdienst laut Renker eine sechs mal fünf Kilometer große Zone zwischen Bonn-Tannenbusch, Bornheim und Alfter. Einen weiteren Fund auf Bornheimer Gebiet gab es 2008 in einem Baum an der Rheinstraße/Oderstraße in Hersel. Renker ist jedoch „sehr zuversichtlich“, dass die Ausrottung des Käfers in der Region gelingen kann.

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