An der Linie 18 In Brühl entsteht ein neues Park-and-Ride-Angebot

Bornheim/Brühl · Damit Pendler, die nach Köln oder Bonn wollen, ihr Auto abstellen und mit der Bahn weiterfahren, plant die Stadt Brühl eine großzügige Park-and-Ride-Anlage an der Linie 18 in Schwadorf. Warum das auch die Nachbarn in Bornheim-Walberberg freut.

So soll das große Park+Ride-Parkhaus in Brühl-Schwadorf aussehen.

So soll das große Park+Ride-Parkhaus in Brühl-Schwadorf aussehen.

Foto: Stadt Brühl/KMH-Architekten

Eine große Park-and-Ride-Anlage plant die Stadt Brühl an der Haltestelle Schwadorf der Stadtbahnlinie 18, in direkter Nachbarschaft zu Bornheim-Walberberg. Angedacht ist ein dreigeschossiges, neun Meter hohes Parkhaus nördlich des Bahnhofsgebäudes, das bis zu 150 Parkplätze bieten soll. So sollen Autofahrende auf dem Weg nach Brühl, Köln oder Bonn ein attraktives Angebot in direkter Haltestellennähe zum Umstieg auf die Bahn erhalten. Auch eine überdachte und abschließbare Abstellanlage für Fahrräder ist nach Angaben der Stadt vorgesehen, ebenso wie circa zehn Stellplätze für Elektroautos mit Ladestationen, die sich wegen des Brandschutzes außerhalb des Parkhauses befinden sollen.

Bornheimer Nachbarn begrüßen das Angebot

Mit dem großzügigen Angebot an Stellplätzen will die Stadt Brühl auch das Parken in den umliegenden Straßen vermindern – und das stößt auch auf Interesse in der Bornheimer Nachbarschaft. „Wir halten sehr viel von den Plänen, weil viele Walberberger auch den Haltepunkt nutzen. Der liegt ja genau an der Grenze zu Walberberg“, sagt Andreas Schlösser, Ortsvorsteher von Bornheims nördlichsten Stadtteil. Er kenne zwar noch keine Details des Vorhabens, aber er verspreche sich davon eine Entlastung bezüglich des Parkens in angrenzenden Straßen, so Schlösser. Für Bürger aus dem nördlichen Teil von Walberberg sei es zudem näher zum Haltepunkt in Schwadorf als zum Halt in Walberberg. Auch sei die Taktung der Bahnfahrten in Richtung Köln ab Schwadorf höher.

Hauptzielgruppe für die P+R-Anlage, die von der Walberberger Straße aus angefahren werden soll, sind laut der Stadt Brühl Pendelnde, die nach Köln oder Bonn wollen. „Aber auch Pendelnde nach Brühl und Gäste der Stadt Brühl aus dem Vorgebirge, die keine Parktickets in der Innenstadt bezahlen möchten oder Stress bei der Parkplatzsuche vermeiden möchten, können und sollen das Parkhaus nutzen“, erläutert die städtische Pressestelle. Der Bedarf von rund 150 Stellplätzen sei durch ein Planungsbüro errechnet worden, die Größenordnung entspreche in etwa dem P+R-Angebot in Merten, das gut ausgelastet sei. Die Lage in Schwadorf sei günstig, unter anderem wegen der Nähe zur Autobahn, dem Anschluss an die Landesstraße und weil hier die Tarifgrenze zwischen Brühl und Bornheim verlaufe.

Hier soll die neue Park-and-Ride-Anlage in Schwadorf entstehen. Sie liegt damit günstig für alle, die im nördlichen Bornheim-Walberberg wohnen.

Hier soll die neue Park-and-Ride-Anlage in Schwadorf entstehen. Sie liegt damit günstig für alle, die im nördlichen Bornheim-Walberberg wohnen.

Foto: Grafik GA

Die Stadt setzt auf Fördermittel

Die Stadt Brühl ist alleiniger Bauherr, muss die avisierte Fläche allerdings noch von der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) erwerben. „Der Abschluss zum Verkauf des Grundstücks an die Stadt Brühl steht kurz bevor“, so die Pressestelle. Auch das Land NRW als Eigentümer der anliegenden Walberberger Straße ist – neben anderen Beteiligten – noch in die Planungen einzubinden. Eine belastbare Kostenschätzung liege noch nicht vor, heißt es von der Stadt. Es handle sich um ein Förderprojekt mit einem Fördersatz von 95 Prozent, die Stadt werde daher nur die Planungskosten tragen.

Und warum ein so hoher Bau von neun Metern? „Das grundsätzlich extrem günstig gelegene Grundstück für eine P+R-Anlage hat einen ungünstigen dreieckigen Zuschnitt zwischen Bahn, Landesstraße und Bach“, so die Antwort der Pressestelle. „Der ermittelte Bedarf von circa 150 Stellplätzen ist aufgrund des Zuschnitts und der Größe des Grundstücks nicht ebenerdig unterzubringen.“ Auch die Entwässerung von Oberflächenwasser spiele dabei eine Rolle, und das betreffe auch die Frage nach der Gestaltung des Dachs, die noch nicht abschließend entschieden sei. Eine Möglichkeit sei ein begrüntes Dach mit Photovoltaikanlage, eine andere Option wäre ein offenes Dach. Ende November soll sich der Brühler Ausschuss für Verkehr und Mobilität weiter mit den Plänen befassen.