Angriff in Bornheim Männer sollen Opfer mit Schlägen, Tritten und einem Messer attackiert haben

Bornheim · Ein ominöses „Bornheim-Verbot“ soll der Anlass für eine Attacke gewesen sein, die jetzt vor dem Bonner Landgericht verhandelt wird. Während die Täter schweigen, behalten die Opfer wohl bleibende Schäden.

Der Eingang des Bonner Landgerichts. Dort müssen sich derzeit drei Männer wegen einer Attacke auf zwei Opfer in Bornheim verantworten.

Der Eingang des Bonner Landgerichts. Dort müssen sich derzeit drei Männer wegen einer Attacke auf zwei Opfer in Bornheim verantworten.

Foto: dpa/Oliver Berg

Was sich hinter dem ominösen „Bornheim-Verbot“ verbirgt, von dem in der Anklage die Rede ist, bleibt vorerst im Dunkeln. Vor dem Bonner Landgericht hat ein Verfahren gegen drei Männer im Alter von 25, 27 und 34 Jahren begonnen, die am 23. September 2021 zwei männliche Opfer mit Tritten und Faustschlägen krankenhausreif geprügelt haben sollen. Die beiden älteren Angeklagten sind Brüder, der Ältere von beiden soll bei der Auseinandersetzung zudem ein Messer benutzt haben.

Zu Prozessauftakt schwieg das Trio allerdings zu den Vorwürfen und so müssen die Richter der Ersten Großen Strafkammer an den folgenden Verhandlungstagen versuchen herauszufinden, welche Motive hinter der Attacke stecken. Die drei Angeklagten sollen gewaltsam versucht haben, besagtes „Bornheim-Verbot“ gegen ihr 34-jähriges Opfer durchzusetzen, heißt es in der Anklage.

Attacke auf einem Parkplatz an der Adenauerallee in Roisdorf

Die vier Männer trafen auf dem Parkplatz einer Spielhalle an der Adenauerallee in Roisdorf aufeinander. Als das Opfer sich entfernen wollte, hinderte das Trio ihn daran und begann, den 34-Jährigen mit Tritten und Faustschlägen zu misshandeln. Der ältere der beiden Brüder soll dann ein Messer gezückt haben, um auf das Opfer einzustechen, während der jüngere Bruder den Mann von hinten fest umklammert hielt. „Ich töte dich!“, soll der Angreifer dabei laut ausgerufen haben. Die Attacke mit dem Messer blieb aber vergleichsweise folgenlos und hinterließ nur einen kleinen Schnitt unter dem linken Auge.

Die Messerattacke rief allerdings einen Helfer auf den Plan, der sich bis dahin offenbar im Hintergrund gehalten hatte. Ihm versetzte der mutmaßliche Haupttäter mit dem Messer einen Hieb in den Unterschenkel. Die Wunde begann sofort aufs Heftigste zu bluten. Als die Angreifer bemerkten, was sie angerichtet hatten, verließen sie offenbar fluchtartig den Tatort.

Beide Opfer mussten operiert werden, verbrachten längere Zeit im Krankenhaus und werden wohl bleibende Schäden davontragen. Der 34-Jährige kann wahrscheinlich als Folge der Faustschläge und Fußtritte auf dem linken Auge nur noch verschwommene Doppelbilder sehen. Und der 36-jährige Helfer wird möglicherweise einen Fuß nie wieder vollständig bewegen können. Mit einem Urteil wird Ende des Monats gerechnet.

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