Müllsammelaktion in Bornheim Putzmuntere Helfer säubern Bornheim
Bornheim · Bereits zum 44. Mal fand die Müllsammelaktion der Stadt statt. Trotz schlechtem Wetter beteiligten machten sich Hunderte Helfer daran, ihre Heimatstadt von achtlos weggeworfenen Unrat zu befreien.
Bereits zum 44. Mal fand am Samstag die jährliche Müllsammelaktion der Stadt Bornheim statt. Viele Hundert Helfer hatten im Vorfeld ihre Teilnahme zugesagt. Unter ihnen Schulklassen, Kindergärten, Flüchtlingsgruppen, Vereine, Parteien, Bürgergruppen und Einzelpersonen, die trotz des schlechten Wetters einen Beitrag zur Verschönerung ihrer Stadt leisten wollten. Angemeldet hatten sich für den ersten Sammeltermin unter anderem die Kita Rappelkiste, der Verein für Gebrauchshunde, der Landschaftsschutzverein Vorgebirge und der Fischerverein Hersel.
Ausgestattet mit Müllsäcken, Handschuhen, Greifzangen und wetterfester Kleidung trafen sich die meisten Helfer bereits am Vormittag, um die vielen Müllhinterlassenschaften im Bornheimer Stadtgebiet zu beseitigen.
Über zwanzig Bewohner der Flüchtlingsunterkunft „Am Ühlchen“ fühlten sich ebenso angesprochen von der Aktion und sammelten säckeweise Abfall im Umfeld ihrer derzeitigen Bleibe. Sahira Ali hatte ihren Mann Ahmed, die siebenjährige Tochter Aya und Sohn Mohamed (6) mobilisiert. „Ich habe sofort zugesagt, als wir gefragt wurden. Das meine Familie mitmacht, ist doch selbstverständlich“, so die Irakerin. Auch Alar Sander, Sozialarbeiter bei der Stadt Bornheim, war bestens gelaunt. „Die Resonanz ist phantastisch. Wir haben gerade entschieden, auch noch die Aeltersgasse in Angriff zunehmen.“ Spontan stellte Rolf Reinert, der sich wie viele andere Helfer in der Flüchtlingsunterkunft „Am Ühlchen“ engagiert, sein Auto zur Verfügung und fuhr mit einer kleinen Gruppe zur Aeltersgasse.
Angemeldet hatte sich ebenfalls der Vorsitzende des Dersdorfer Ortsausschusses, Theo Schwarz, mit einer Gruppe fleißiger Unterstützer. Sie hatten alle Hände voll zu tun, denn es galt, die Grünewaldstraße, den Bahndamm rund um die Haltestelle „Dersdorf“ der Linie 18 und den örtlichen Bolzplatz von Unrat zu befreien. Tatkräftige Hilfe erhielten sie von Dersdorfs Ortsvorsteher Ewald Keils. Verärgert äußerte sich dieser über die Rücksichtslosigkeit einiger Zeitgenossen: „Ich habe vor ein paar Tagen vier alte Autoreifen am Straßenrand entdeckt. Diese liegen dort noch nicht lange. Man könnte meinen, dass es Leute gibt, die die Sammelaktion nutzen, um im Vorfeld ihren Müll zu entsorgen.“ Auch Bürgermeister Wolfgang Henseler zeigte wenig Verständnis für das Verhalten: „Ich bin verwundert, was nach wie vor alles in die Landschaft geschmissen wird, obwohl es für sämtliche Müllarten Sammelstellen und Entsorgungsmöglichkeiten gibt.“
Organisiert und koordiniert wird die seit 1972 stattfindende Umweltsäuberung vom Umwelt- und Grünflächenamt. Über 500 Müllbeutel wurden an die rund 50 angemeldeten Gruppen ausgegeben. Am Ende wurden rund 40 bis 60 Kubikmeter Unrat entsorgt. Die jeweiligen Gruppen stellten die Beutel an vereinbarten Sammelplätzen bereit, wo das Technische Hilfswerk sie einsammelte. Einige Helfer lieferten sie direkt im Bauhof an. Die Müllsammelaktion der Stadt Bornheim ist in eine kreisweite Kampagne eingebunden, die unter anderem von der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) unterstützt wird. Unter dem Motto „Bornheim putzt sich raus“ setzt sich auch Wolfgang Henseler für die Aktion ein. „Müll gibt es überall und leider mit steigender Tendenz. Helfen Sie mit, unsere Stadt herauszuputzen!“, so sein Appell. In der Planung befinden sich derzeit weitere Aktionen, die Bürger aller Alters- und Zielgruppen ansprechen sollen.
Die diesjährige Müllsammelaktion geht am kommenden Samstag in die nächste Runde. Interessenten können sich noch bei der Stadt Bornheim melden. Ansprechpartnerin ist Manuela Domschat vom Umwelt- und Grünflächenamt, 0 22 22/94 53 07, oder per Mail an manuela.domschat@stadt-bornheim.de
