Kloster Bornheim Quartett "LebiDerya" brachte "Fernweh mit deutsch-türkischem Akzent"

Bornheim · "Am Rande des Ozeans": So könnte die Übersetzung des Namens "LebiDerya" lauten, den sich die 2009 gegründete türkisch-deutsche Formation aus dem interkulturellen Mannheimer Stadtteil Jungbusch damals gegeben hat.

 Musik aus Tausend und einer Nacht: Das Quartett "LebiDerya".

Musik aus Tausend und einer Nacht: Das Quartett "LebiDerya".

Foto: Sonja Weber

Das Quartett, das am Donnerstagabend im Bornheimer Theater im Kloster gastierte, will "LebiDerya" als Ort des Aufeinandertreffens zweier Welten verstanden wissen, als Begegnung zweier Musikkulturen. Der Orient, so die unaufdringliche Botschaft der vier Musiker, kann überall sein - die "Kulisse" des ehemaligen Klosters an der Bornheimer Secundastraße setzte ein optisches Ausrufezeichen hinter dieses musikalische Statement.

Vor allem aber verwandelte sich das kleine Theater an diesem Abend in einen Ort der Entspannung, in eine akustische Oase jenseits des hektischen Alltags. Zart und gleichzeitig kraftvoll, sehnsüchtig und verträumt entwickelten die vier Instrumentalisten einen ungewöhnlichen, mitreißenden Klangstrudel. Als "Oriental Jazz" mit kammermusikalischen und folkloristischen Einflüssen beschreibt die Band ihren Stil, der sich aus dem gemeinsamen Improvisieren entwickelt hat - oder schlicht als "Fernweh mit deutsch-türkischem Akzent".

Der filigrane Klang des von Salah Eddin Maraqa gespielten Kanun (die orientalische Zither) harmonierte mit dem Sound von Trompete (Johannes Stange), Saxofon und Bassklarinette (Stefan Baumann). Percussionist Joss Turnbull sorgte mit verschiedensten Trommeln aus arabischen Ländern für den Rhythmus.

Gespielt wurde eine Mischung aus Alt und Neu: Neben Stücken des bereits im Jahr 2011 erschienen Albums "Orientation" hatten die Mannheimer auch neue Kompositionen im Gepäck. Einer aus einer "Improvisationslinie" entstandenen Melodie fehlte sogar noch der Titel. "Aber vielleicht haben Sie beim Hören eine Inspiration", forderte Stefan Baumann das Publikum zum Mitdenken auf.

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