Nahverkehr in Bornheim Reisende aktuell informieren

Bornheim · Das Unternehmen Regionalverkehr Köln bietet Bornheim Anlagen zur Fahrplanauskunft in Echtzeit an. Ob diese allerdings bald gebaut werden, ist fraglich.

Um wie viele Minuten ist der Bus verspätet? Welche anderen Reisemöglichkeiten gibt es von einer Haltestelle? Mit sogenannten dynamischen Fahrgastinformationen versprechen Verkehrsunternehmen, solche Hinweise unmittelbar an die Fahrgäste weiterzuleiten. Zwar hätten Verwaltung und Politik gerne solche Systeme an einigen Bushaltestellen in Bornheim. Die Finanzierung ist allerdings problematisch.

Anlass für die Überlegungen war ein Schreiben des Unternehmens Regionalverkehr Köln (RVK), das vor geraumer Zeit im Bornheimer Rathaus eingegangen war. In diesem bietet RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach Bürgermeister Wolfgang Henseler an, solche Fahrgastinformationssysteme in Bornheim aufzustellen.

Laut Puderbach werden die Systeme in Stelen integriert, wie sie etwa bereits am Busbahnhof Weilerswist stehen. In den Anzeigen der Stelen würden aktuelle Fahrplaninformationen in Echtzeit wiedergegeben, so Puderbach. Dazu würden akute Verkehrsprobleme berücksichtig.

Weiter erläutert Puderbach in dem Schreiben, dass die Stelen über Lautsprecher verfügten, über den sehbehinderte Personen die Informationen per Knopfdruck abrufen könnten. Strom erhielten die Stationen durch eine Batterie, die Datenversorgung erfolge über Mobilfunknetze.

Abbau der Zugangshemmnisse zum öffentlichen Nahverkehr

Dynamische Fahrgastinformationen trügen im Wesentlichen dazu bei, „Zugangshemmnisse zum Angebot des öffentlichen Nahverkehrs abzubauen“, meint Puderbach. Seine Worte hatten im Bornheimer Rathaus offenbar viel Gehör gefunden. Denn die Stadtverwaltung hatte der Politik daraufhin vorgeschlagen, mehr Stelen errichten zu lassen als die RVK vorgesehen hatte.

Das Unternehmen hatte angeregt, die Haltestellen „Bornheim Rathaus“ (beidseitig), „Bornheim „Kreissparkasse“ (beidseitig) und „Hersel Stadtbahn“ aufzurüsten. Aus Sicht der Stadt sollen aber auch die Haltestellen „Roisdorf Bahnhof“ (beidseitig), „Merten Stadtbahn“ (beidseitig) und „Sechtem Bahnhof“ solche Stelen erhalten.

Auf GA-Anfrage sagte RVK-Sprecherin Andrea Jahn, dass man Standorte ausgewählt habe, an denen es sich aus RVK-Sicht lohnen würde, solche Stelen zu errichten. Anregungen für weitere nehme man gerne auf. Zunächst würden die Stelen nur Infos zu RVK-Bussen anzeigen. Nach einer Testphase könnten aber auch andere Verkehrsmittel (Busse der Stadtwerke Bonn, Stadtbahnen oder Züge) integriert werden.

Die Stadt kalkuliert mit 6.000 Euro pro Stele – 4.000 Euro für die Anlage, 2.000 Euro für den Aufbau. Bei zehn angedachten Stelen macht das also 60.000 Euro. Und die müssten nach aktuellem Stand aus der Stadtkasse bezahlt werden. Denn: Einerseits finanziert die RVK zwar Unterhalt, Betrieb und Wartung, aber nicht den Aufbau.

Andererseits weist Puderbach Henseler in dem Schreiben darauf hin, dass beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland zwar Fördergelder beantragt seien. Allerdings sei aufgrund anderer, bei der Finanzierung bevorzugter Maßnahmen in den nächsten Jahren keine Finanzierung möglich. Entsprechend reagierte die Politik in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung. Auf Antrag der SPD soll das Projekt erst umgesetzt werden, wenn es Fördergelder gibt.

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