Uneinigkeit bei Entsorgung Herseler ärgern sich über Müll am Rheinufer

Bornheim-Hersel · Der niedrige Rheinpegel bringt auch am Herseler Rheinufer allerlei Müll zum Vorschein. Die Stadt Bornheim und das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg sind sich aber nicht einig, wer für die Entsorgung zuständig ist.

 Diese rostige Schiffskiste ist durch den Rückgang des Rheinpegels am Herseler Rheinufer sichtbar geworden.

Diese rostige Schiffskiste ist durch den Rückgang des Rheinpegels am Herseler Rheinufer sichtbar geworden.

Foto: Hans-Peter Fuss

Besonders an Montagen hat sich am Herseler Rheinufer in der Nähe des alten Sportplatzes viel Müll angesammelt. Dort liegen Flaschen, Zigarettenkippen, Plastiktüten, Tetrapak-Verpackungen, Alu-Schalen und Servietten im Sand und im vertrockneten Gras im Schatten der Bäume – eben alles, was man so zum Grillen braucht. Denn besonders an den Wochenenden ist der „Herseler Strand“ ein beliebter Treffpunkt.

Doch immer mehr Herseler ärgern sich darüber, dass nicht alle, die grillen und trinken, ihren Müll auch wieder mitnehmen. Eine Frau, die häufig morgens dort mit ihrem Hund spazieren geht, spricht nicht nur über den Müll, sondern auch über die für ihr Empfinden zu laute Musik, die abends ins Dorf hinüberschallt. Ihr missfallen auch die Gegenstände, die bisher im Rhein verborgen waren, aber jetzt durch den niedrigen Pegel sichtbar geworden sind: etwa eine rostige Schiffskiste, verrostetes Werkzeug, Eisenstangen, ein Fahrrad. Und sie fragt: Wer ist eigentlich für die Entsorgung dieser ganzen Sachen zuständig?

Die Stadt verweist auf das Schifffahrtsamt

Darauf gibt Karin Wittenberg von der Bornheimer Stadtverwaltung eine Antwort. Für die Einsammlung des wilden Mülls, den Besucher dort hinterlassen, sei der Bornheimer Stadtbetrieb zuständig, für den nun sichtbar gewordenen Unrat auf dem Grund des Rheins aber das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Der Ordnungsaußendienst kontrolliere am Herseler Rheinufer regelmäßig und verteile dort auch Müllsäcke an die Besucher. Dadurch habe sich die Menge des wilden Mülls bereits deutlich reduziert. In Sachen Lärmbelästigung durch zu laute Musik appelliert sie an die Anwohner, sich entweder an die Stadt oder an die Polizei zu wenden.

Das Schifffahrtsamt verweist auf die Stadt

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rhein in Duisburg teilt zur Frage der Entsorgung mit: „Wir sind für die Sicherheit des Schiffsverkehrs und der Wasserstraße zuständig und führen regelmäßig Streckenkontrollen durch. Werden hierbei Gegenstände gefunden, die die Schifffahrt gefährden können, werden diese von uns geräumt. Kampfmittel und Munition werden durch den Kampfmittelräumdienst entschärft und geräumt.“

Andere Dinge, die im Uferbereich liegen und von denen keine Gefahr für die Schifffahrt ausgehe, wie Autoreifen, Einkaufswagen, Fahrräder oder E-Roller, würden nicht vom Amt geräumt. Da es sich um Abfall handele, obliege die Entsorgungspflicht dem jeweiligen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger, in der Regel den Kommunen.

Die Bonner Polizei verzeichnet seit dem 1. Juni sechs Einsätze wegen nächtlicher Ruhestörung am Herseler Rheinufer. In zwei Fällen sei keine Ruhestörung festgestellt worden, sagte Polizeisprecher Simon Rott dem GA. In den anderen Fällen seien die Leute zur Ruhe ermahnt worden.

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