Vorschlag zum Verlauf der Rheinspange Autobahn GmbH erteilt der Stadt Bornheim eine Abfuhr

Bornheim · Wo soll die Rheinspange verlaufen? Auch die Stadt Bornheim hat einen Vorschlag zur Trassenführung gemacht. Nun hat die zuständige Autobahn GmbH darauf reagiert.

 Vor allem im Bornheimer Stadtteil Widdig ist der Widerstand gegen die Rheinspange groß.

Vor allem im Bornheimer Stadtteil Widdig ist der Widerstand gegen die Rheinspange groß.

Foto: Axel Vogel

Die Abfuhr, die die Autobahn GmbH der Stadt Bornheim erteilt, ist deutlich. Der Vorschlag der Stadt für die Trassenführung der geplanten Rheinspange dränge sich „unter Berücksichtigung der baulichen und verkehrlichen Randbedingungen“ nicht auf und werde „daher im weiteren Verfahren nicht vertieft untersucht“. So steht es in einem Schreiben der Autobahn GmbH, das die Stadtverwaltung bereits Anfang März erreicht hatte und nun am Dienstag, 10. Mai, auf der Tagesordnung des Bornheimer Ausschusses für Mobilität und Verkehrsentwicklung steht.

Wie berichtet, hatte die Stadt Anfang des Jahres eine eigene Idee publik gemacht, wo und wie die geplante neue Rheinquerung verlaufen könnte: als Tunnel im Kölner Süden bei Godorf, der nicht direkt an der A555 beginnt, sondern westlicher, nämlich an der Kerkrader Straße (L150).

Zwar steht noch nicht fest, wo die Rheinspange einmal die A59 mit der A555 verbinden soll und ob als Tunnel oder als Brücke, klar scheint aber, dass es nicht die von Bornheim vorgeschlagene Variante sein wird.

Warum die Autobahn GmbH gegen den Vorschlag aus Bornheim ist

Derzeit sind noch verschiedene Varianten für die Rheinspange im Rennen, darunter auch Trassenführungen bei Wesseling-Urfeld und Bornheim-Widdig. Ziel der Untersuchungen sei, „eine optimale Variante zu finden, die als vorzugswürdige Variante der weiteren Untersuchung zugrunde gelegt werden kann“, heißt es in dem Schreiben der Autobahn GmbH weiter. Aus ihrer Sicht sprechen gegen den Bornheimer Vorschlag eine zusätzliche Fahrstrecke von knapp vier Kilometern, Probleme mit der Leistungsfähigkeit des Verkehrsknotenpunkts in Godorf sowie im Vergleich zu anderen Varianten höhere Kosten aufgrund der längeren Tunnelröhren.

Rheinspange in Bornheim: Autobahn GmbH erteilt der Stadt eine Abfuhr
Foto: grafik

Dass die Bornheimer Stadtverwaltung über den Inhalt des Schreibens nicht erfreut ist, liegt auf der Hand. Die Verwaltung stelle fest, dass in der Bewertung der Autobahn GmbH „leider keine Betrachtung der positiven Effekte des Variantenvorschlags der Stadt Bornheim erfolgt ist“, teilte Stadtsprecher Rainer Schumann auf Anfrage des General-Anzeigers mit.

Aus Sicht der Stadt sind positive Effekte ihres Vorschlags unter anderem eine größere Nähe zur Rheinbrücke in Köln-Rodenkirchen, die Unterquerung der Industrieanlagen in Godorf in ausreichender Tiefe, die Verschonung des Naturschutzgebiets Langeler Wiesen sowie das Entfallen des Ausbaus der Anschlussstelle Godorf und der Verlegung der Anschlussstelle Wesseling.

Was die Städte Wesseling und Köln denken

Unterstützung gibt es aus der Nachbarstadt. So heißt es in einem Schreiben der Stadt Wesseling, dass die von Bornheim vorgeschlagene Variante „einen überzeugenden Ansatz bietet, die ursprünglich dem Bundesverkehrswegeplan zugrundeliegende Nordvariante der Rheinspange 553 wieder stärker in den Vordergrund zu rücken“.

Ihren Vorschlag hatte die Stadt Bornheim nicht nur nach Wesseling, sondern auch nach Köln übermittelt. Von dort kommt keine eindeutige Aussage für oder gegen die Variante, allerdings fehlten weitere Untersuchungen, wie es von der Stadt Köln heißt. Grundsätzlich unterstütze die Stadt Köln die Lösung, die unter Betrachtung vor allem des Umweltschutzes und des Verkehrs die „geeignetste“ sei.

Die Stadt Bornheim will nach dem Schreiben der Autobahn GmbH nicht aufgeben – und weiter gegen eine Rheinspange bei Urfeld/Widdig kämpfen. „Die Verwaltung wird sich auch weiterhin mit den Kommunen abstimmen und die Interessen ihrer Bürgerinnen und Bürger weiter vertreten“, so Schumann.

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