Alleenkataster des Landes Richard-Piel-Straße in Hersel wird zur Allee

BORNHEIM-HERSEL · Die Richard-Piel-Straße in Hersel wurde ins Alleenkataster des Landes aufgenommen. Zunächst sollen allerdings die Stolperfallen am Wegesrand behoben werden.

 An den Linden hebt sich der Bürgersteig.

An den Linden hebt sich der Bürgersteig.

Foto: Kohls

29 Bäume auf 400 Metern haben die Richard-Piel-Straße in Hersel für eine Aufnahme in das Alleenkataster des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) qualifiziert. Initiator ist Ortsvorsteher Bernd Marx. "Ich bin über eine Berichterstattung in einer Zeitung auf das Alleenkataster aufmerksam geworden", berichtete der 50-Jährige bei einem Ortstermin. Er schaute nach der Lektüre gleich nach, ob denn auch Bornheimer Straßen darin berücksichtigt wurden. Tatsächlich: Die Alleen an der Burg Bornheim, am Freibad, hoch zum Schloss Rankenberg und am Engländerweg waren verzeichnet. Doch eine fehlte: Die Richard-Piel-Straße. Das war im Juli.

Also zählte der Kommunalpolitiker die Linden, maß die Länge der Straße und schoss Fotos von den rund 60 Jahre alten Winterlinden. Das gesammelte Material reichte er in Recklinghausen beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) ein. Wenig später lag die Mitteilung über die Aufnahme der Straße ins Kataster im Briefkasten des Ortsvorstehers.

Damit ist die Allee nun durch das Landschaftsgesetz NRW offiziell geschützt. Die Bäume dürfen nicht beschädigt oder gar gefällt werden. Wenn ein Baum aus anderen Gründen, wie etwa Blitzeinschlag oder Pilz- und Parasitenbefall, zerstört wird, fördert das Land gemäß der "Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen von neuen und zur Ergänzung bestehender Alleen in Nord-Rhein-Westfalen" den Ersatz.

Das Amt möchte Alleen besonders schützen, da die Bäume wesentlich zum Wohlbefinden der Menschen beitragen, Lebensraum für Tiere bieten und das Klima spürbar verbessern, erklärt Mitarbeiter Oliver König in der LANUV-Zeitschriftenreihe "Natur in NRW". "Alleen sind für den Menschen, vor allem unter landschaftsästhetischen Gesichtspunkten eine Bereicherung", schreibt König darin. So auch in Bornheim.

Allerdings stellte Marx bei seiner Bestandsaufnahme auch ein Manko fest, das die prächtigen Bäume mit der Zeit entwickeln: Stolperfallen. Denn die Wurzeln der Linden drücken sich unter der Asphaltdecke hoch. Die Baumscheiben sind am Rand mit Kantensteinen umrandet, die deshalb ebenfalls unterschiedlich hoch heraus ragen. Für Menschen mit Rollator oder Kinderwagen wird der Gehweg so zu einer wahren Herausforderung.

Also schrieb das Ratsmitglied einen Brief an den Bürgermeister von Bornheim, Wolfgang Henseler, um auf das Problem aufmerksam zu machen und eine Beseitigung anzuregen. In der Verwaltung liegt das Thema längst auf dem Tisch. Der Seniorenbeirat hatte die Straße bereits bei einer Ortsbegehung moniert und eine Mängelliste für das Stadtgebiet vorgelegt. Mit Erfolg.

"In 14 Tagen wollen wir nach den bisherigen Planungen in der Richard-Piel-Straße mit den Arbeiten beginnen", sagte Bornheims Pressesprecherin Susanne Winkler auf Nachfrage des General-Anzeigers. Die Kantensteine sollen entfernt werden und der Asphalt auf dem Gehweg soll angeglichen werden. Voraussichtlich Ende September sollen die Arbeiten beendet sein und die Stolperfallen damit Geschichte werden.

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