Ehemaliger Kommunalpolitiker Roisdorfer Karl Schäfer ist 90 geworden

Bornheim-Roisdorf · Für sein kommunalpolitisches Engagement erhielt der Roisdorfer Landwirt Karl Schäfer 1999 den Ehrenring der Stadt Bornheim. Nun wurde er 90 Jahre alt und feierte im Beisein alter Weggefährten und Freunde.

 Karl Schäfer (Mitte) bekommt zum Geburtstag vom CDU-Kollegen Norbert Brauner (links) ein Buch über Konrad Adenauer. Auch Bürgermeister Wolfgang Henseler ist zum Gratulieren gekommen.

Karl Schäfer (Mitte) bekommt zum Geburtstag vom CDU-Kollegen Norbert Brauner (links) ein Buch über Konrad Adenauer. Auch Bürgermeister Wolfgang Henseler ist zum Gratulieren gekommen.

Foto: Meike Böschemeyer

Landwirt und Kommunalpolitiker: Wenn Karl Schäfer auf sein abwechslungsreiches Leben zurückblickt, ist der Roisdorfer sehr zufrieden. Ganz groß feierte er am Samstag seinen 90. Geburtstag in seinem Haus in der Schußgasse gemeinsam mit Ehefrau Gertrud, Sohn Heinz-Hubert, dessen Familie sowie zahlreichen Nachbarn, Bekannten, Freunden, Parteifreunden und Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler.

Seit jeher ist der Jubilar mit seinem Heimatdorf fest verwurzelt, lebt doch seine Familie schon seit mehreren Generationen in dem Bornheimer Ortsteil. Als Ortsvorsteher und Ratsherr mit CDU-Parteibuch setzte er sich ab 1979 20 Jahre lang intensiv für seinen Ortsteil ein – einige Vorstellungen konnte er dabei realisieren. Für sein Engagement erhielt Schäfer 1999 den Ehrenring der Stadt Bornheim und wurde zum Ehrenratsherrn ernannt, 2001 erhielt er das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Mit ein wenig Wehmut erzählt das „Geburtstagskind“ von früher, als er noch mitten im politischen Geschehen aktiv war, aber „dann aus Altersgründen aufhörte, was meine Frau sehr freute, denn die Politik und der Hof bildeten jahrelang eine große Doppelbelastung. Es war manchmal ein wenig schwierig“, erinnerte sich Schäfer.

Obst, Gemüse und Blumen bis 1988

Den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern übernahmen Schäfer und seine Frau 1956 – vier Jahre nach der Hochzeit. Auf 16 Hektar pflanzte das Ehepaar bis 1988 Obst, Gemüse und Blumen an, vermarkteten die Produkte über eine örtliche Versteigerung.

Die Zeit war stets knapp, forderte die Arbeit im Rat und in den Ausschüssen – darunter Planung- und Verkehr, Wasserwerk, Haupt- und Finanzen – viel Einsatz. „Während meine Frau die Blumen im Keller band, war ich schon wieder unterwegs zu irgendwelchen Veranstaltungen“, schmunzelte Schäfer. Politisiert wurde er beim einst geplanten und heute längst vergessenen Ausbau der Hangstraße – „gegen den die Bürger Sturm liefen. Wir haben 3000 Unterschriften gesammelt und konnten so das Projekt verhindern.“

Schäfer wirkte am Ausbau des Dorfplatzes – auch „Karlsplätzchen“ genannt – mit, kämpfte für den Ausbau der Siegesstraße und die Bahnunterführung an der „Hamacher Kreuzung“. Von jeher lag ihm eine moderate Bebauung am Herzen, die Häuser im bunten Viertel sind nicht so sein Fall. Auch für Roisdorf erhofft sich Schäfer für die Zukunft, dass das Dorf in seinen alten Strukturen erhalten bleiben möge. Aktiv ist der 90-jährige bis heute: Er geht gerne spazieren und genießt seinen parkähnlichen Garten.

Zum Geburtstag wurde ihm ein Buch über Konrad Adenauer, den ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, geschenkt. „Ich interessiere mich immer noch für Politik. Beim Höhenflug der Grünen wird es für die CDU schwierig“, analysierte Schäfer.

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