Kommentar zum Müll am Herseler Rheinufer Rücksichtsloses Verhalten

Meinung | Bornheim-Hersel · Vermüllte Rheinufer und Vandalismus zeugen von einem rücksichtslosen Verhalten gegenüber der Natur. Stadt und Polizei können eigentlich nur eines tun, um das Problem zumindest ein wenig einzudämmen.

Offenbar die Überreste einer sommerlichen Party finden sich an dieser Stelle.

Offenbar die Überreste einer sommerlichen Party finden sich an dieser Stelle.

Foto: Christoph Meurer

Ganz gleich, ob alt oder jung, Mann oder Frau: Wer seinen Müll in der Natur zurücklässt oder gar – im Fall des Häuschens des Herseler Fischervereins – das Eigentum anderer mutwillig beschädigt, verhält sich rücksichtslos. Dabei sind Müll und Vandalismus am Rhein keine Phänomene, die sich nur auf das Bornheimer Stadtgebiet beschränken. Um diese Erkenntnis zu gewinnen, reicht ein Spaziergang an einem beliebigen Rheinuferabschnitt links- oder rechtsrheinisch in der Region.

Woran mag es liegen, dass Menschen etwa nach einem Picknick am Rhein ihren Müll einfach in der Natur entsorgen, anstatt ihn wieder mitzunehmen? Ignoranz? Faulheit? Mangelndes Schuldbewusstsein? Fehlende Mülleimer? Jedenfalls erscheint es so, dass die Verantwortung gegenüber Dingen dann rapide nachlässt, wenn es sich um Allgemeingut handelt. Frei nach dem Motto: Mir gehört das Rheinufer ja nicht, was kümmert es mich daher. Allerdings „gehört“ die Natur allen Menschen. Jeder kann sich an und in ihr erfreuen. Jeder ist aber auch verpflichtet, sie sauber zu halten.

Präsenz zeigen

Und was können Polizei und Stadt nun für das Herseler Rheinufer tun? In erster Linie Präsenz zeigen. Das Bonner Beispiel der Rheinstreife des Stadtordnungsdienstes zeigt, dass rücksichtslose Zeitgenossen viel weniger Unwesen treiben, wenn sie jederzeit damit rechnen müssen, erwischt und bestraft zu werden. Sicher: Die Kapazitäten von Polizei und Stadt reichen nicht aus, um das Herseler Rheinufer so oft zu kontrollieren, wie es wohl nötig wäre. Da liegt zum einen am fehlenden Personal und zum anderen daran, dass es auch noch andere Orte in Bornheim mit ähnlichen Problemen gibt.

Immerhin will die Polizei nun auf ihren Streifenfahrten öfters am Herseler Rheinufer vorbeischauen. Ebenso soll sich der erweiterte städtische Ordnungsaußendienst der Sache annehmen, wobei letzterer wohl erst im neuen Jahr einsatzbereit sein dürfte. Vielleicht dient beides dazu, das Problem wenigstens ein bisschen einzudämmen. Den Menschen, die den Rhein und sein Ufer mit Achtsamkeit genießen wollen, wäre es zu wünschen. Den Mitgliedern des Fischervereins sowieso.

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