Wieder Asbest gefunden Sanierung der Nikolausschule in Waldorf verzögert sich

BORNHEIM-WALDORF · Grundschule in Waldorf: Neues Brandschutzkonzept hat sich aufwendiger als erwartet herausgestellt. Arbeiten können erst im Frühjahr begonnen werden. Toiletten- und Hofsanierung beginnt in den Sommerferien.

Am Gebäude der Nikolausschule in Waldorf besteht Handlungsbedarf. In einigen Räumen sind im vergangenen Oktober erhöhte Werte des Schadstoffs PCB gemessen worden, und auch der Beton ist ausbesserungsbedürftig.

Deshalb sollte in diesem Jahr eine kombinierte Schadstoff-, Beton- und energetische Sanierung starten. Doch die geplanten Arbeiten verzögern sich um mehrere Monate. Der Grund: Das Brandschutzkonzept gestaltet sich laut Stadtverwaltung aufwendiger und zeitraubender als gedacht. Und nach diesem Konzept richten sich die weiteren Planungen.

Ursprünglich wollte die Verwaltung bereits die Sommerferien für die schmutz- und lärmintensiven Arbeiten nutzen und auch in dieser Zeit das PCB entfernen - unter anderem, um Schüler und Lehrer möglichst wenig zu belasten. Nun können die Arbeiten am Gebäude erst im kommenden Frühjahr starten.

"Es ist eins zum anderen gekommen. Leider können wir nicht in den Ferien mit den lautesten Arbeiten beginnen", sagte Bornheims Sozialdezernent Markus Schnapka dem General-Anzeiger. Vor Überraschungen sei man nie sicher - besonders bei einem großen Bauvorhaben in einer Schule, in der auch der Betrieb normal weiterlaufen solle.

Die Verzögerung sei bedauerlich, aber eine ordentliche Planung sei wichtig, damit während der Bauphase Dinge nicht Hals über Kopf geändert werden müssten, so Schnapka weiter.

Ungenutzt will die Stadt den Sommer aber nicht lassen: Die Sanierung der Toiletten und des Schulhofs soll vorgezogen werden, da sie unabhängig vom Brandschutzplan ist. Doch auch das wird laut Schnapka zeitaufwendiger und teurer.

Denn: Bei Untersuchungen ist Asbest in einer Abdichtungspappe zwischen dem Betondach der Toiletten und der Schulhofversiegelung entdeckt worden. Sie werde nun "unter Beachtung schärfster Sicherheits- und Gesundheitsbestimmungen" entfernt. Schnapka betont in einem Brief an die Eltern aber, dass sie keine Gefahr dargestellt habe oder darstelle, solange sie unberührt bleibe.

Im Herbst stehen dann Auftragsvergaben an, damit im April die Arbeiten am Schulgebäude beginnen können. Die Entsorgung des mit PCB belasteten Materials erfolge parallel zur Beton- und energetischen Sanierung. "Die Räume werden nicht zweimal angepackt", so Schnapka.

Geplant ist, dass die "lautesten und dreckigsten Arbeiten" in die Sommerferien fallen. Damit der Unterricht uneingeschränkt weiterlaufen kann, werden drei Pavillons auf dem Schulhof aufgebaut. "Dann gibt es genug Möglichkeiten, um den Arbeiten auszuweichen", sagte Schnapka.

Im Dezember 2015 soll die Sanierung abgeschlossen sein. Bis dahin müssen die Schüler aufgrund der Arbeiten auch auf ihre neue Hängelbrücke warten, die der Elternverein stiftet. Wie die Schule nach der Neugestaltung aussehen wird, steht laut dem Sozialdezernenten noch nicht fest.

Sicher sei aber: Das Äußere der Schule werde auf jeden Fall gewinnen. "Und alles wird ungiftig sein." Für die Sanierung hat die Stadt rund eine Million Euro im Haushalt 2014 bereitgestellt. "Wir freuen uns, dass die Toiletten nach den Sommerferien nun als erstes saniert werden", sagte Schulleiterin Petra Domscheit. Denn das sei ein Thema, das Eltern und Schüler schon lange beschäftigt.

Sanierung Ratstrakt

Rund eine Woche nach der konstituierenden Sitzung des neugewählten Bornheimer Rats am Mittwoch, 2. Juli, soll auch die Sanierung des Ratstrakts beginnen. Wie berichtet, wurde dort ebenfalls der Schadstoff PCB entdeckt. Er steckt vor allem im Dichtungsmaterial, im Holzfußboden des Ratssaals, in den Fugen der großen Glasfenster sowie in den Heizkörperverblendungen.

Die Sanierung erfolgt etagenweise: Start ist im ersten Stock. Sobald er fertig ist, ziehen die Mitarbeiter aus dem Erdgeschoss vorübergehend dorthin. Kompliziert wird es laut Bürgermeister Wolfgang Henseler wegen der großen Fenster vor allem im Ratssaal. Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Im Haushalt sind rund 1,7 Millionen Euro für die Sanierung veranschlagt.

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