Kinderzug in Sechtem Sechtem hät 900 Johr voll - Im Zoch sin mir at 20 Johr raderdoll

BORNHEIM-SECHTEM · Josef Buchholz, Zugführer des 20. Kinderkarnevalszugs in Sechtem, wirkte eine halbe Stunde vor Abmarsch noch etwas verloren in der Grauen Burgstraße, wo er an seinem angestammten Platz mit dem dreirädrigen Karnevalsgefährt auf die Jecken wartete. Das Motto lag auf der Hand und prangte in bunten Farben am Dreirad: "Sechtem hät 900 Johr voll - Im Zoch sin mir at 20 Johr raderdoll".

 In Sechtem dient der Bollerwagen nicht nur als Proviantgefährt und allerlei Rüben ziehen durch die Straßen.

In Sechtem dient der Bollerwagen nicht nur als Proviantgefährt und allerlei Rüben ziehen durch die Straßen.

Foto: Wolfgang Henry

Die bunte Narrenschar dröppelte schließlich ähnlich wie Regen und Schneeflocken vom Himmel an ihre angestammten Plätze entlang der Straße. Regenfest in Plastik gehüllt, harrten die 26 Gruppen des Zuges, die zwar Gefährte mit sich führten, diese jedoch - so wie der Zugführer auch - mit Muskelkraft die 2,6 Kilometer lange Strecke durchs Dorf bewegen mussten.

Um 14.11 Uhr setzte sich der Zug dann zum Lied vom treuen Husaren, gespielt vom Tambourcorps Rheinperle Sechtem, in Bewegung. Absolut wetterfest stiefelte Emil (3) der Eisbär an der Seite seines in ein Elchgewand gehüllten Vaters Stephan Rüttgen zum ersten Mal im Zoch mit.

Gegründet wurde der Kinderzoch vor 20 Jahren dank der Initiative des heutigen Präsidenten Dieter Rapp mit damals rund 250 Teilnehmern. Am Samstag waren es an die 900. Ins Leben gerufen hat Rapp den Zug für seine achtjährige Tochter. Die ist heute erwachsen, ebenso wie die Kinder der KG Rasselbande, die unter dem Motto "Kölle ruut-wieß" den größten Wagen bewegten. Auf einem Metallgestell präsentierte sich ein ruut-wießer Narr, drehbar und mit blinkender Nase.

[kein Linktext vorhanden]Dem 900-jährigen Ortsjubiläum geschuldet waren die Kostüme der "Gruppe Rapp". Sie gingen als mittelalterliche Knechte und Mägde. "Damit können wir auch im Mittelalterzug zur 900-Jahr-Feier im Frühjahr mitgehen", erklärten Claudia und Theo Assemacher.

Für den Fußballverein FV Salia gab es nur ein Thema, und das war der Kunstrasenplatz, den sie in diesem Jahr bekommen werden. Dafür haben Fabian Ritter, der gerade sein freiwilliges soziales Jahr beim Verein absolviert, und sein Freund Florian Krüger sogar einen eigenen Song komponiert.

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