Einsatz in Bornheim Hinweise auf Brandstiftung nach Feuer in leerstehendem Haus

Update | Bornheim · Zu einem brennenden Haus wurde die Bornheimer Feuerwehr in der Nacht zu Donnerstag gerufen. Die Polizei hat Anhaltspunkte für Brandstiftung und sucht nach einer Person, die vor Ort beobachtet wurde.

Ein Haus am Sechtemer Weg in Bornheim stand in Vollbrand.

Ein Haus am Sechtemer Weg in Bornheim stand in Vollbrand.

Foto: Ulrich Felsmann

Möglicherweise durch Brandstiftung ist es in der Nacht auf Donnerstag zum Brand eines Hauses am Sechtemer Weg in Bornheim gekommen. „Wir haben Anhaltspunkte für eine mögliche Brandstiftung“, teilte Polizeisprecher Simon Rott auf Anfrage des General-Anzeigers mit. Nach Angaben der Polizei hatte ein Zeuge gegen 2.15 Uhr das Feuer in dem leerstehenden Haus bemerkt und über den Notruf Feuerwehr und Polizei informiert.

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte standen der Dachstuhl und das Obergeschoss bereits komplett in Flammen. Kurze Zeit später habe auch das Erdgeschoss des Hauses gebrannt, wie Bornheims Feuerwehrchef und Einsatzleiter Wolfgang Breuer sagte. Nach ersten Informationen der Feuerwehr steht das Haus bereits seit etwa anderthalb Jahren leer.

Dachstuhl, Unter- und Obergeschoss brannten, als die Feuerwehr eintraf.

Dachstuhl, Unter- und Obergeschoss brannten, als die Feuerwehr eintraf.

Foto: Ulrich Felsmann

Daher bestätigte sich im Verlauf des Einsatzes auch die Vermutung, dass sich keine Personen in dem Gebäude befinden. Die Einsatzkräfte suchten das Haus zunächst ab, mussten dies laut Breuer aber schnell abbrechen, da die Situation zu gefährlich wurde. Die Treppe zum Obergeschoss war zu diesem Zeitpunkt bereits abgebrannt.

Anwohner berichten von Explosionsgeräuschen

Nach Ansicht des Bornheimer Feuerwehrchefs deutet das Ausmaß des Feuers auf Brandstiftung hin. Als ein Kollege nach sechseinhalb und er selbst nach sieben Minuten vor Ort gewesen seien, habe das Haus schon im Vollbrand gestanden. „Das ist schon verdächtig, dass es so schnell so stark gebrannt hat“, sagte Breuer. Die Feuerwehr war mit 39 Einsatzkräften vor Ort. Gegen 6.30 Uhr waren die Löscharbeiten im Wesentlichen beendet. Eine Einheit samt Drehleiterfahrzeug blieb am Donnerstagvormittag noch vor Ort, um kleinere Brandnester im Dachgeschoss zu löschen und Nachlöscharbeiten durchzuführen.

Anwohner des Sechtemer Wegs berichteten, dass sie Explosionsgeräusche und zerbrechendes Glas gehört hatten. Glassplitter lagen auf der Straße. Die Nachbarn hatten schnell reagiert, sich gegenseitig über die Gefahr informiert und ihre Autos umgepackt. Sie beobachteten, wie die Flammen meterhoch aus dem Haus schlugen. Ein Nachbar musste vom Rettungsdienst behandelt werden, da er sich an den Glassplittern am Fuß verletzt hatte.

Nach den ersten Ermittlungen eines Teams der Kriminalwache hat das zuständige Kriminalkommissariat 11 der Bonner Polizei die weitergehenden Ermittlungen übernommen. Dabei ergaben sich bereits besagte Anhaltspunkte für eine mögliche Brandstiftung, zu denen die Polizei aber keine weiteren Angaben machte. Allerdings haben Zeugen darüber hinaus in der tatrelevanten Zeit eine noch unbekannte Person auf dem Grundstück des Hauses beobachtet. Diese wird folgendermaßen beschrieben: relativ jung, bekleidet unter anderem mit einer grauen Jacke. Die Person soll mit einem weißen oder hellgrauen Pkw oder Kleintransporter davongefahren sein.

Die Ermittler prüfen, ob die beobachtete Person mit der möglichen Brandstiftung in Verbindung stehen könnte. Aus diesem Grund werden weiteren Zeugen gebeten, sich zu melden. Hinweise nehmen die Ermittler unter der Telefonnummer 0228/150 entgegen.

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