Porta-Kreuzung bei Roisdorf Serie schwerer Unfälle reißt nicht ab

BORNHEIM · Die Polizei prüft jetzt, ob die Porta-Kreuzung bei Roisdorf auch von Amts wegen als Unfallschwerpunkt anzusehen ist. Immer wieder werden rote Ampeln missachtet.

Die Serie schwerer Unfälle auf der Kreuzung Roisdorfer Straße/L 183 n in Höhe des Möbelmarktes Porta in Roisdorf reißt nicht ab: Wie berichtet, war es am Sonntagabend erneut zu einem schweren Unfall auf der Kreuzung gekommen: Zwei Fahrzeuge, jeweils besetzt mit zwei Personen, waren auf der Kreuzung kollidiert.

Laut Polizei wurden dabei eine Frau und ihre 21 Jahre alte Tochter so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Ein Mann mit seinem zehnjährigen Sohn hatte den Crash in seinem völlig demolierten Audi unverletzt überstanden. Zur Unfallursache sagte Ruth Braun, Sprecherin der Bonner Polizei: „Einer der beteiligten Fahrer war bei Rot auf die Kreuzung gefahren.“ Beileibe kein Einzelfall in der Vergangenheit: Immer wieder ist es auf der vielbefahrenen Kreuzung zu schweren Unfällen mit Verletzten gekommen, oft eben, weil eine rote Ampel überfahren wurde.

Allein in vergangenen Jahr sind mindestens vier schwere Unfälle bei der Bonner Polizei aktenkundig geworden, in zwei Fällen war nach Aussage von Polizeisprecherin Ruth Braun eine rote Ampel im Spiel. Eine abschließende Jahresauswertung, in der dann alle, auch die Bagatellunfälle einfließen, sei aber noch in Arbeit, so die Polizeisprecherin weiter.

Die Unfallserie im vergangenen Jahr begann am 11. April zunächst mit einem Auffahrunfall mit zwei Leichtverletzten. Wenig später, am 27. April schepperte es erneut auf der Porta-Kreuzung: Dieses Mal wurde drei Menschen leicht verletzt, so Ruth Braun. Unfallursache: Ein Beteiligter hatte eine rote Ampel missachtet.

Fragen werden laut

Am 18. Mai dann der nächste Zusammenstoß: Dieses Mal war ein Rettungswagen beteiligt, der mit Blaulicht fuhr. Laut Polizei war damals ein 29-Jähriger mit überhöhter Geschwindigkeit an einer Fahrzeugschlange vorbeigezogen, die sich wegen des nahenden Rettungswagens gebildet hatte. Auf der Kreuzung stieß der 29-Jährige mit dem Rettungswagen zusammen. Ein Mensch wurde nach Aussage von Braun leicht verletzt.

Am 17. Juni mussten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst erneut zu der Kreuzung ausrücken: Ein 20-Jähriger, der in Richtung Hersel fuhr, hatte laut Polizei die rote Ampel missachtet. Daher stieß er mit dem BMW eines 34-Jährigen zusammen, der die L 183 n in Richtung Brühl befuhr. Durch den Zusammenprall wurde der 34-Jährige schwer verletzt und zudem in seinem Auto eingeklemmt. Die Feuerwehr musste ihn mit Spreizer und Rettungsschere befreien.

Nach dem neuerlichen Unfall werden Fragen laut. Kann man bereits von einer Unfallhäufungsstelle sprechen, und ist Handeln geboten? „Möglicherweise lässt sich die Kreuzung durch einen Kreisverkehr entschärfen“, schlug ein Feuerwehrmann vor, der mehrfach bei Einsätzen vor Ort war.

Anders formuliert: Ist die Situation an der Porta-Kreuzung etwas für die Unfallkommission des Kreises? Wie Rita Lorenz, Sprecherin des Kreises, erklärt, würde sich die Unfallkommission des Themas auch annehmen. „Voraussetzung ist jedoch, dass uns die Polizei die Kreuzung auch als Unfallhäufungsstelle meldet“, so Lorenz. „Darüber haben wir bislang aber noch keine Informationen.“

In der Tat hat die Polizei bislang auch noch nichts an den Kreis gemeldet, „weil wir die Zahlen für 2016 noch nicht komplett ausgewertet haben“, betont Polizeisprecherin Braun. Es sei nicht auszuschließen, dass man bei Vorliegen aller Informationen zum Ergebnis komme, dass dort eine Unfallhäufungsstelle vorliege. Das werde man genau prüfen, „da wir die Kreuzung bereits seit längerer Zeit im Blick haben“, so Braun.

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