Lotsendienst an der Johann-Wallraf-Schule Sicher über die Burgstraße

BORNHEIM · Seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 haben Eltern in Abstimmung mit der Schulleitung, der Stadt Bornheim und der Polizei einen Lotsendienst auf Höhe der Johann-Wallraf-Schule ins Leben gerufen.

 Auf der Burgstraße: Ralf Lacoste bei seinem morgendlichen Einsatz als Verkehrshelfer.

Auf der Burgstraße: Ralf Lacoste bei seinem morgendlichen Einsatz als Verkehrshelfer.

Foto: Ralf Palm

Mehr als 55.000 gibt es laut Deutscher Verkehrswacht in ganz Deutschland, 37 davon in der Bornheimer Burgstraße. Die Rede ist von sogenannten Verkehrshelfern. Bereits seit 1953 helfen ehrenamtliche Verkehrshelfer Jahr für Jahr Millionen Kindern sicher über Deutschlands Straßen. Dabei stehen Unfallbrennpunkte wie Schulen und Kindergärten im Fokus der Lotsen.

Seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 haben Eltern in Abstimmung mit der Schulleitung, der Stadt Bornheim und der Polizei einen Lotsendienst auf Höhe der Johann-Wallraf-Schule ins Leben gerufen. Deren Leiterin Gertrud Meier ist nach den ersten Wochen mehr als zufrieden: "Der Lotsendienst wird durch unsere Eltern sehr zuverlässig und engagiert durchgeführt. Die Autofahrer nehmen die Verkehrshelfer wahr und fahren langsamer. Unsere Kinder können jetzt viel sicherer die Straße überqueren."

Diverse Mädchen und Jungen sind morgens zwischen 7.40 und kurz nach 8 Uhr auf der Burgstraße unterwegs. Spätestens auf Höhe der Grundschule müssen viele von ihnen die Burgstraße überqueren. Damit die Kinder gefahrlos die andere Straßenseite erreichen, bringt sich auch Ralf Lacoste, dessen siebenjähriger Sohn Jérémy die zweite Klasse der Grundschule besucht, als Verkehrshelfer ein. "Ich bin zwei bis drei Mal im Monat im Einsatz und geleite an einem Morgen rund 80 Kinder über die Straße."

Dabei verhalten sich die meisten Autofahrer respektvoll, bremsen ab und bringen ihr Fahrzeug zum Stillstand. Beteiligte Eltern berichten aber auch von Autofahrern, die einfach weiterfahren und die Verkehrslotsen ignorieren. "Es gab sogar einen Autofahrer, der ein bereits stoppendes Fahrzeug von hinten mit überholter Geschwindigkeit überholte", sagt Ralf Lacoste. Zurzeit ist die Burgstraße für viele Autofahrer eine wichtige Durchgangsstraße, um die Bornheimer Innenstadt zu umfahren. Da stellt sich für viele Eltern die Frage, warum es an dieser Gefahrenstelle keinen Zebrastreifen gibt. Christoph Lüttgen, Pressesprecher der Stadt Bornheim, kennt die Antwort auf diese Frage: "Sogenannte Fußgängerüberwege sind in Tempo-30-Zonen wie in der Burgstraße grundsätzlich nicht vorgesehen."

Mehrfach sei in der Vergangenheit, zuletzt im Juni 2013, unter Beteiligung der Polizei geprüft worden, ob in der Burgstraße ein Fußgängerüberweg eingerichtet werden soll. Lüttgen: "Unter Berücksichtigung der ermittelten Verkehrsstärken und der bereits vorhandenen Verkehrsinsel ist davon jedoch Abstand genommen worden." Um die häufigen Geschwindigkeitsüberschreitungen in der Tempo-30-Zone dennoch in den Griff zu bekommen, führt die Polizei in unregelmäßigen Abständen Geschwindigkeitsmessungen durch.

Interessierte Eltern, die sich ebenfalls beim Lotsendienst engagieren wollen, können sich bei der Johann-Wallraf-Schule, Wallrafstraße 1 in Bornheim, Tel. 0 22 22/91 98 20, melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort