Kultur in der Stadtbücherei So war das Literaturkabarett in Bornheim

Bornheim · „Die Wortlauten“ alias Ralf Buchinger, Stefanie Krieg und Elena Gontscharova bewegen sich bei ihrem Literaturkabarett in der Bornheimer Stadtbücherei „Zwischen Himmel und Erde“.

 Drei auf einen Streich (v.l.): Elena Gontscharova, Ralf Buchinger und Stefanie Krieg.

Drei auf einen Streich (v.l.): Elena Gontscharova, Ralf Buchinger und Stefanie Krieg.

Foto: Axel Vogel

„Geografisch beginnt der Niederrhein an der Siegmündung.“ Mit dieser gewagten Behauptung hatte Ralf Buchinger die Aufmerksamkeit des Publikums in der Bornheimer Stadtbücherei gleich zu Beginn des Literaturkabaretts „Zwischen Himmel und Erde“ sicher. Jedenfalls erntete er damit mehr ungläubiges Stirnrunzeln, als mit der nicht minder kühnen Aussage, der liebe Gott wohne in Dinslaken. Vielleicht hatte der eine oder andere aber auch einfach nur den Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch (1925-2005) im Kopf, der seine Begegnung mit dem Allmächtigen einst in seinem Buch „Wir sehen uns wieder“ beschrieb.

Hommage an Hanns Dieter Hüsch

Den drei „Wortlauten“ Ralf Buchinger, Stefanie Krieg und Elena Gontscharova diente die Geschichte „Der liebe Gott in Dinslaken“ als Einstieg in ihr Programm. Denn auf das Treffen folgt eine schriftliche Einladung ins Jenseits, und genau dorthin wollen die Wortkünstler mit ihren Zuhörern. Im übertragenen Sinne, versteht sich. Im Himmel angekommen, werden vier Stationen, die die Themenkomplexe Kirche, Feiertage, Jahreszeiten und Beziehungen behandeln, durchlaufen. Braucht man im Himmel Schrundensalbe? Warum gibt es in Kirchen kein Klo? Und was hat es mit der „Chirugie“ eines Gottesdienstes auf sich?

Mit Texten von Erich Kästner, Karl Heinz Pfeffer, Wilhelm Busch, Heinz Erhardt, Loriot, Johann Wolfgang von Goethe und vielen anderen gehen Ralf Buchinger und Stefanie Krieg diesen Fragen humorvoll und mit hinreißender Gestik und Mimik auf den Grund. Sopranistin Elena Gontscharova bereicherte das Ganze mit ihrer wahrhaft „himmlischen Stimme“. Büchereileiterin Brigitte Nowak freute sich über die große Resonanz: „Wir hatten schon im Vorfeld viele Kartenreservierungen, und dazu kamen noch viele Kurzentschlossene.“

Angesichts der 75 Besucher, die für ein volles Haus sorgten, kamen die Künstler so richtig in Spiellaune und zeigten sich von ihrer allerbesten Seite. „Die Wortlauten“, die mit breitgefächertem Repertoire auf den Bühnen der Region unterwegs sind, präsentierten „Zwischen Himmel und Erde“ nach Aufführungen in Kirchen zum ersten Mal in einem „weltlichen“ Rahmen. Auf Wunsch stellt die Literaturkabarett-Gruppe aber auch Programme zu unterschiedlichsten Anlässen zusammen. Das nächste Gastspiel der „Wortlauten“ ist am Freitag, 15. März, in der Alfterer Bücherei St. Matthäus mit „Sie und er, das tut sich schwer“.

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