Brandschutz in Bornheim Soll die Bornheimer Feuerwehr weiterhin auf Sirenen setzen?
Bornheim · In Rheinbach und Swisttal werden die Sirenen nicht mehr zur Alarmierung der Feuerwehr, sondern nur noch für den Bevölkerungsschutz eingesetzt. Das hat auch mit dem Ukraine-Krieg zu tun. In Bornheim wurde eine Entscheidung in dieser Sache jetzt vertagt.
Die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr in Bornheim könnte sich ändern. Werden die Feuerwehrleute bisher bei zeitkritischen Einsätzen auch über Sirenen benachrichtigt, soll nach einer Forderung der FDP darauf künftig verzichtet werden. Die Liberalen wollen zusätzlich zu den Funkmeldeempfängern und eine Alarm-App für die Einsatzkräfte.
Über einen entsprechenden Antrag hat der Bornheimer Feuerwehrausschuss allerdings nicht entschieden. Die Fraktionen folgten stattdessen einstimmig dem Vorschlag der Stadtverwaltung, ein Konzept zu erarbeiten und in einer der nächsten Ausschusssitzungen vorzulegen.
Der Bezug zum Ukraine-Krieg
Die Frage der Alarmierung war auch in anderen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises bereits ein Thema. Unter anderem verzichten Rheinbach und Swisttal mittlerweile auf den Einsatz der Sirenen zur Alarmierung. Die Anlagen dienen dort nur noch zur Warnung der Bevölkerung bei Gefahren. Ein Argument dafür ist, dass die Menschen, infolge des Ukraine-Kriegs, unnötig in Panik geraten könnten, wenn eine Sirene zur Alarmierung von Feuerwehrkräften und nicht für den Bevölkerungsschutz genutzt wird.
In der mündlichen Begründung des Antrags seiner Fraktion wies der Ausschussvorsitzende Christian Koch (FDP) darauf hin, dass es „erschwerend ist, wenn die Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis unterschiedlich alarmieren“. Nach Ansicht der FDP sorgt ein Sireneneinsatz für eine erhebliche Ruhestörung, da sie bestimmungsgemäß den ganzen Ort beschallten. Ebenso wies Koch auf das Problem der Verunsicherung von Bürgern hin, da der Unterschied zwischen dem allgemeinen Warnton und dem Feuerwehralarm nicht allen geläufig sei.
Das sagt die Bornheimer Feuerwehr
Bornheims Feuerwehrchef Wolfgang Breuer sah es kritisch, komplett auf die Sirenen zur Alarmierung der Einsatzkräfte zu verzichten. Seinen Angaben nach wird bei 25 bis 30 von insgesamt rund 450 Einsätzen pro Jahr eine Sirene eingeschaltet – und zwar nur dann, wenn Menschenleben in Gefahr seien oder bei einer Nachalarmierung.
Für Breuer sind die Meldeempfänger die sicherste Art der Alarmierung, die Kombination von Meldeempfänger und Sirenen eine gute Lösung. Nicht gegeben sei dies jedoch bei einer Alarmierung durch eine App, so Breuer. Smartphones könnten durch eine Überlastung des Netzes ausfallen, vergessen werden oder nicht aufgeladen sein.
Das meint die Bornheimer Politik
Als nicht störend empfand Daniel Mandt (ABB) den Einsatz von Sirenen. „In Merten hören wir sie fast nie. Nur bei einer großen Sache kommt es nachts vor“, sagte er. Für Rainer Züge (SPD) besteht in dem Bereich Handlungsbedarf, allerdings dürfe es nicht sein, dass die Sirenen gänzlich abgebaut würden.
Das werde auch nicht passieren, sagte Bornheims stellvertretender Feuerwehrchef Helmut Ost, der auch stellvertretendes beratendes Ausschussmitglied ist. Die Stadt sei nämlich gerade dabei, zusätzliche Sirenen zu bauen und die vorhandene zu modernisieren. Das fand Michael Söllheim (CDU) gut. Bei besonderen Gefahren wie unter anderem bei Chlorgasunfällen sei eine Alarmierung mit Sirenen wichtig, meinte er.