Vier Monate nach der Automatensprengung Unterschriftenaktion für Sparkassen-Filiale in Hersel

Bornheim-Hersel · Seit der Automatensprengung vor vier Monaten ist der Ortsteil ohne Sparkasse. Jetzt machen die Ortsvorsteher mobil.

 Die Ortsvorsteher von Uedorf, Hersel und Widdig bekommen nach dem Wegfall der KSK-Filiale in Hersel zahlreiche Beschwerden. Im Foto: Bernd Marx, Toni Breuer, Christoph Kany (v.l.n.r.)

Die Ortsvorsteher von Uedorf, Hersel und Widdig bekommen nach dem Wegfall der KSK-Filiale in Hersel zahlreiche Beschwerden. Im Foto: Bernd Marx, Toni Breuer, Christoph Kany (v.l.n.r.)

Foto: Axel Vogel

Verrammelte Tür, Plakate am Fenster: Nach der Sprengung des Geldautomaten im November vergangenen Jahres ist die Herseler Filiale der Kreissparkasse Köln an der Rheinstraße geschlossen. Bis heute, fast vier Monate nach dem Anschlag, gab es noch nicht einmal Ansätze einer Sanierung des Innenraums, auch ein anderer Geldautomat steht nicht zur Verfügung. Für die rund 8.000 Menschen, die in Hersel, Uedorf und Widdig leben und von denen viele ihre Konten bei der KSK haben, unzumutbar.

Das finden zumindest die drei Ortsvorsteher Toni Breuer (Hersel), Christoph Kany (Widdig) und Bernd Marx (Uedorf). Denn alltägliche Überweisungen, Beratungen in Immobilien- und Wertpapiergeschäften oder die Nutzung eines Schließfaches sind nicht mehr mögliche, längere Wege in die Nachbarorte ein Muss. Beratungsgespräche werden in den Filialen am Peter-Fryns-Platz in Bornheim-City, Merten und Sechtem angeboten. Geld abheben und einzahlen können Kunden an den Automaten in Roisdorf, Waldorf sowie an den Haltepunkten der Mobilen Filiale am Kurzentrum (Siefenfeldchen) und Walberberg.

Der Wegfall der Filiale ist eine Katastrophe

„Für uns vor Ort ist der Wegfall der Filiale schlichtweg eine Katastrophe“, machte denn auch Toni Breuer deutlich. Viele Dorfbewohner sprächen ihn immer wieder auf die Zukunft der Filiale an. Vor allem ältere Menschen sind auf die Sparkasse an der Rheinschiene angewiesen. Die Fahrt nach Bornheim sei zeitaufwändig, für viele auch physisch nicht leicht zu meistern. Vor allem Geschäftsleuten, die ihre Tageseinnahmen zur Bank bringen müssten, sei der Aufwand manchmal unerträglich. So zum Beispiel bei einer Herseler Geschäftsfrau, die in Bornheim zunächst einen kaputten Geldautomaten vorfand, beim zweiten Anlauf Schwierigkeiten bei der Parkplatzsuche hatte. Auch bei Christoph Kany und Bernd Marx klingeln diesbezüglich häufig die Telefone.

Und so haben sich die drei Ortsvorsteher eine gemeinsame Strategie überlegt, um mit der KSK ins Gespräch zu kommen. Ein Brief an den Vorstandsvorsitzenden Alexander Wüerst, der bisher ohne Reaktion geblieben ist, werde aber noch beantwortet, so Pressesprecher Michael Schwarz. Marx, Kany und Breuer wollen endlich wissen, wie es weitergeht und ob die Filiale überhaupt wieder öffnen wird. „Denn Wesseling und Bornheim sind keine Option, auch in Bonn-Buschdorf gibt e keine Filiale mehr“, so das Trio. Nach der Sprengung im November hatte die KSK die Mobile Filiale eingesetzt. Die wurde dann durch eine Kooperation der KSK mit der Volksbank ersetzt, so dass Kunden bei der Voba kostenlos Geld abheben können. Das reicht Breuer, Marx und Kany nicht. Der Erhalt der Herseler Filiale hat für sie oberste Priorität.

Helfen soll eine Unterschriftenaktion

Mehr Druck aufbauen soll jetzt eine Unterschriftenaktion. Entsprechende Listen liegen in Geschäften, Hofläden und an einer Tankstelle in den drei Orten aus. „Die Politik der KSK ist nicht unsere Sache. Wir müssen sehen, dass die KSK als Anlaufstelle bleibt. Jetzt, wo sie weg ist, merken wir die Lücke“, sagte Marx. Ob das Projekt Erfolg haben wird, wird sich zeigen. Wie die KSK mitteilte, besteht noch keine eindeutige Klärung über die Instandsetzung des Sandortes in Hersel. Das werde aktuell geprüft. „Unser Ziel ist es, auch künftig mit einem Angebot in Hersel vertreten zu sein. Dazu gilt es, die Voraussetzungen zu schaffen, um den Standort und besonders die Anwohner bestmöglich vor einer Wiederholungstat zu schützen“, sagte Pressesprecher Michael Schwarz.

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